Anlageverhalten in Deutschland 2023

Die Zinswende ist da und die Sparzinsen steigen wieder. Entsprechend sind auch Finanzprodukte wie Tagesgelder oder Festgelder zurück in den Fokus geraten. Wie in den Vorjahren stellen wir das Anlageverhalten 2023 und die aktuelle Marktsituation in Relation zueinander und versuchen, das Verhalten der Sparer zu erklären. Wichtige Fragen: Wie geht es mit den Zinsen weiter? Ist der Zins-Peak bereits erreicht? Wie sieht eine ideale Anlage aus? Was ist der Anlagetrend 2023?

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Wie haben sich die Zinsen beim Tagesgeld zwischen 2010 und 2023 entwickelt?

Tagesgeldvergleich.net betrachtet seit mehr als zehn Jahren die monatlichen Durchschnittszinsen beim Tagesgeld in Deutschland. Für unsere aktuelle Betrachtung haben wir uns die Entwicklung der Sparzinsen im Zeitraum zwischen 2010 und 2023 angesehen – jeweils für den Januar eines Jahres und für Einlagen von 5.000 bzw. 50.000 Euro. Darüber hinaus betrachten wir die durchschnittlichen Top-5-Zinsen, d. h. die mittlere Verzinsung der besten fünf Angebote im jeweiligen Monat. Wie sich erkennen lässt, hätte ein Sparer im Januar 2010 einen durchschnittlichen Sparzins von 1,68 Prozent erzielt. Im Januar 2023 findet sich nun ein Zinssatz von 0,49 Prozent – Tendenz steigend. Im aktuellen Monat September 2023 liegt der Wert bereits bei 1,50 Prozent.

Der höchste Durchschnittszins in den betrachteten Monaten findet sich im Januar 2012. Gehen wir von diesem Wert (2,10 Prozent) aus, so liegt der Januar-Zins 2023 immer noch ca. 76 Prozent niedriger. Für den September 2023 ist der Abstand auf 28,5 Prozent gesunken.

Ziehen wir die besten fünf Tagesgeldkonten (Top-5) in den jeweiligen Januar-Monaten heran, ergibt sich ein ähnliches, wenngleich nicht ganz so drastisches Bild. Der höchste Top-5-Zins liegt mit 2,69 Prozent im Januar 2012. Im Januar 2023 sind wir bei 1,91 Prozent gelandet – ein Minus von 29 Prozent. Wieder der September 2023 im Fokus, stehen die Top-5-Zinsen bei 3,80 Prozent und damit über dem bisherigen Januar-Höchstwerten.

Nachfolgend zeigen wir die Entwicklung der durchschnittlichen Tagesgeldzinsen für den Januar über die gesamten 13 Jahre hinweg. Der Trend zeigt eindeutig aufwärts, indes erst seit 2023. Mit der Zinswende seit dem Herbst 2022 steigen die Sparzinsen rasant. Die Jahre zwischen 2010 und 2022 sind hingegen ein Beispiel für dauerhafte Zinssenkungen bis (fast) zum Nullpunkt. 2022 verzeichnete Tagesgeldvergleich.net im Schnitt nur 0,03 Prozent Zinsen bei den 100 ausgewerteten Tagesgeldern. Die größten Einbrüche (in Prozentpunkten) gab es zwischen den Jahresbeginnen 2011 und 2012, wobei es von durchschnittlich 2,10 Prozent runter auf 1,15 Prozent ging. Das entspricht einem Minus von 45 Prozent. Bei den Top-5-Werten findet sich der größte Absturz zwischen 2012 und 2013. Hier ging es um 90 Basispunkte abwärts. Die gesamte Zinsentwicklung findet sich in unserem monatlichen Tagesgeldindex.

Datum Tagesgeldzinsen (Durchschnitt)
5.000 Euro 50.000 Euro Top-5
Jan 10 1,68% 1,64% 2,22%
Jan 11 1,64% 1,55% 2,06%
Jan 12 2,10% 2,04% 2,69%
Jan 13 1,15% 1,16% 2,33%
Jan 14 0,70% 0,70% 1,43%
Jan 15 0,52% 0,51% 1,40%
Jan 16 0,39% 0,37% 1,25%
Jan 17 0,23% 0,23% 1,04%
Jan 18 0,18% 0,18% 0,81%
Jan 19 0,18% 0,17% 0,81%
Jan 20 0,13% 0,14% 0,51%
Jan 21 0,09% 0,09% 0,42%
Jan 22 0,03% 0,03% 0,20%
Jan 23 0,49% 0,51% 1,91%
Stand: 09/2023

Zins-Entwicklung 2010 bis 2023

Tagesgeldzinsen im Durchschnitt 2010 bis 2023
Tagesgeldzinsen für Einlagen von 5.000 und 50.000 Euro: Entwicklung im Durchschnitt 2010 bis 2023 - Quelle: Tagesgeldvergleich.net
Tagesgeldzinsen Veränderung 2010 bis 2023
Tagesgeldzinsen für Einlagen von 5.000 und 50.000 Euro: Veränderung zum Stand von 2010 - Quelle: Tagesgeldvergleich.net

Für Banken waren niedrige Zinsen lange Zeit eine Herausforderung. Vor allem verursachten die negativen Einlagezinsen bei der Europäischen Zentralbank (EZB) über Jahre hinweg Kosten, die wir an anderer Stelle bereits berechnet haben. Nachfolgend stellen wir die Entwicklung noch einmal grafisch dar. Demnach sehen wir seit Herbst 2022 eine veränderte Situation, in welcher die Banken für ihr Guthaben bei der Zentralbank wieder positive Erträge erzielen und jene stetig steigen. Zuletzt lag das monatliche Plus bei rund 149 Millionen Euro. Für das ganze Jahr prognostizieren wir einen Wert von 1,52 Milliarden Euro. Zum Vergleich das Vorjahr: Hier entstanden Kosten von 1,54 Milliarden Euro für deutsche Banken. 2021 war sogar ein Minus von 3,95 Milliarden Euro zu verzeichnen.

Bedienhinweis: Einzelne Datenreihen lassen sich durch Klick auf die betreffende Überschrift aus- und wieder einblenden.

Quellen:

Bemerkenswert ist der Umstand, dass viele Banken die Zinsen, die sie auf die Einlagen bei der Zentralbank erhalten, nur sehr langsam an ihre Kunden weitergegeben haben. Während sich die Einlagenzinsen bei der EZB schnell nach oben entwickelten, gab es bei manchen Instituten über Monate hinweg weiterhin Null- oder Niedrigzinsen auf täglich verfügbaren Anlagen bzw. den klassischen Sparbüchern.

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Quellen:

Inflationsrate beachten

Sehen wir uns die durchschnittlichen Tagesgeldzinsen an, so wird – wie erwähnt – ein deutlicher Aufwärtstrend sichtbar. Generell raten Finanzexperten aber dazu, den Zins immer in Relation zur Inflation zu betrachten. Kurzum: Die Zinsen sollten aus Sicht des Sparers immer höher als die Inflationsrate liegen. Seit einigen Monaten gestaltet sich dieser Anspruch als eher schwierig. 2023 lagen die Inflationsraten in Deutschland zwischen 6,1 und 8,7 Prozent – im (prognostizierten) Jahresschnitt bei ca. 6,5 Prozent. Der beste Anbieter beim Tagesgeld bietet derzeit indes lediglich rund 4,00 Prozent und die Top-5-Anbieter im Durchschnitt 3,80 Prozent (Stand: September 2023). Eine positive Realrendite ist damit praktisch ausgeschlossen.

Für das Jahr 2023 sehen wir eine Entwicklung der Inflationsrate von etwa 6,50 Prozent voraus. Im Schnitt werden die Tagesgeldzinsen in diesem Jahr ca. 1,13 Prozent betragen.

Wie die nachfolgende Tabelle belegt, lässt sich seit 2017 keine positive Realrendite mehr erzielen. In den Jahren zuvor (ab 2010) war dies zumindest mit den durchschnittlichen Top-5-Angeboten mitunter möglich. Mit den normalen Durchschnittszinsen beim Tagesgeld ließ sich hingegen seit 2010 kein solides Ergebnis mehr erzielen. Wir haben für die Statistik die jährlichen Durchschnittszinsen berechnet und mit der mittleren Inflationsrate des Jahres verglichen.

Jahr 5.000 Euro Top-5 Inflation Diff. 5.000 Euro - Inflation Diff. Top-5 - Inflation
2010 1,58% 2,06% 1,00% 0,58% 1,06%
2011 1,90% 2,41% 2,20% -0,30% 0,21%
2012 1,76% 2,49% 1,90% -0,14% 0,59%
2013 0,89% 1,75% 1,50% -0,61% 0,25%
2014 0,61% 1,37% 1,00% -0,39% 0,37%
2015 0,44% 1,21% 0,50% -0,06% 0,71%
2016 0,32% 1,14% 0,50% -0,18% 0,64%
2017 0,20% 0,91% 1,50% -1,30% -0,59%
2018 0,18% 0,83% 1,80% -1,62% -0,97%
2019 0,17% 0,80% 1,40% -1,23% -0,60%
2020 0,10% 0,45% 0,50% -0,40% -0,05%
2021 0,06% 0,31% 3,10% -3,04% -2,79%
2022 0,09% 0,50% 6,90% -6,81% -6,40%
2023 1,13% * 2,16% * 6,50% * -5,37% * -4,34% *
Stand: 09/2023 / * Schätzung bzw. Prognose 2023
Entwicklung Sparzinsen vs Inflation 2023
Quelle: Tagesgeldvergleich.net / Bundesbank
Realrendite 2010 bis 2023
Quelle: Tagesgeldvergleich.net / Bundesbank

Nach derzeitigen Prognosen wird die Inflationsrate in Deutschland 2023 nur langsam sinken. Im Schnitt liegt die Inflation hierzulande in diesem Jahr bei 6,50 Prozent. Nachfolgend ein Blick auf die Entwicklung seit 2001.

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Quellen:


Sparer bevorzugen die Klassiker

Basierend auf den jüngsten Zahlen der Verbrauchs- und Medienanalyse (VuMa) 2023 besitzen die Deutschen in ihren Haushalten vor allem die Klassiker der Geld- bzw. Finanzanlagen. Auf dem 1. Platz landet, trotz der langanhaltenden Niedrigzinsphase, das Sparbuch mit 38,0 Prozent. In ähnliche Dimensionen stoßen inzwischen auch Aktien/Investmentfonds (36,0 Prozent) und die private Altersvorsorge (34,6 Prozent) vor. Nicht unter den Top 3, dafür ebenfalls beliebt sind Tagesgelder oder Festgelder, über die praktisch jeder Dritte verfügt (33,9 Prozent). Nur jeder Vierte kann eine Immobilie nennen und nur knapp jeder Sechste hat eine Baufinanzierung abzuzahlen. Nicht von all den genannten Anlageformen nannten 18,0 Prozent.

  • Empfehlung der Redaktion 

    • Tagesgeld
    • 3,75 % p.a. bis 1 Mio. Euro
    • Bis zu 12 Monaten Zinsgarantie

Welche der folgenden Finanzprodukte haben Sie in Ihrem Haushalt?
Quelle: VuMA Touchpoints 2023

In einer weiteren Umfrage, welche durch den Verband der Privaten Bausparkassen initiiert wurde, findet sich Tagesgeld auf dem geteilten Platz 6. Gefragt wurde nach den aktuellen Top-Geldanlagen der Deutschen 2023. Was immer noch eher mittelprächtig klingt, relativiert sich, wenn die Top-Nennungen aufgezählt werden. Die Teilnehmer der Umfrage nutzten offensichtlich das Girokonto am häufigsten (33 Prozent), direkt gefolgt vom Sparbuch (25 Prozent) und Immobilien (24 Prozent). Auf den Plätzen 4 und 5 liegen Renten- bzw. Kapitallebensversicherungen (23 Prozent) sowie der Bausparvertrag (22 Prozent). Tagesgelder erzielen immer noch beachtliche 20 Prozent, was exakt den Wert von Investmentfonds bedeutet. Aktien (17 Prozent) liegen deutlich dahinter.

Bemerkenswert an dieser Stelle: Hohe Renditen und attraktive Zinsen sind bei den meistgewählten Anlageformen eher zweitrangig. Stattdessen steht die Sicherheit im Fokus der Anlage. Risiken werden in der Regel vermieden.

Umfrage genutzte Geldanlage in Deutschland 2023
Quelle: Verband der Privaten Bausparkassen

Neugeschäftsvolumen vs. Zins

Zusätzlich zu den Umfrageergebnissen lohnt sich ein Blick auf das Neugeschäftsvolumen der Banken bei den täglich fälligen Einlagen privater Haushalte. Dieser Wert gibt in gewisser Weise Auskunft über die Spargewohnheiten der Deutschen. Zuletzt lag das Neugeschäft bei 1.839,201 Milliarden Euro (Stand: 01/2023). Zum gleichen Zeitpunkt 2010 gab die Bundesbank nur 667,262 Milliarden Euro an. Insgesamt bis heute ein Plus von mehr als 175,6 Prozent von 2010 bis heute.

Bedenken wir die lange Phase des Zinstiefs, war dies eine eigentlich sehr irrationale Entwicklung. Die Zinsen sanken fast auf den Nullpunkt, die Spareinlagen der Deutschen stiegen hingegen höher als je zuvor. Auch bei diesem Umstand spielt das Sicherheitsbedürfnis der Deutschen eine nicht unwesentliche Rolle. Seit 2019 bzw. 2020 sorgte die Corona-Krise außerdem dafür, dass der Konsum erlahmte und Kunden nicht relevante Käufe nach hinten schoben. Die hohe Inflation und anhaltende Lieferkettenprobleme kamen 2022 bzw. 2023 auf. Im Jahr 2023 sanken die Werte in mehreren Monaten leicht.

Neugeschäft täglich fälliger Einlagen
Jan 2010 667,262 Mrd. Euro
Jan 2011 712,891 Mrd. Euro
Jan 2012 751,235 Mrd. Euro
Jan 2013 847,786 Mrd. Euro
Jan 2014 937,354 Mrd. Euro
Jan 2015 1.017,766 Mrd. Euro
Jan 2016 1.117,856 Mrd. Euro
Jan 2017 1.222,852 Mrd. Euro
Jan 2018 1.319,368 Mrd. Euro
Jan 2019 1.432,355 Mrd. Euro
Jan 2020 1.550,487 Mrd. Euro
Jan 2021 1.732,961 Mrd. Euro
Jan 2022 1.806,352 Mrd. Euro
Jan 2023 1.839,201 Mrd. Euro
Stand: 09/2023
Entwicklung Sparanlagen von Privatkunden 2010 bis 2023
Entwicklung Sparanlagen von Privatkunden 2010 bis 2023 - Quelle: Bundesbank

Hunderte Milliarden Euro an Rendite verschenkt

Der hohe Anteil von Bargeld und Einlagen bei Banken am Geldvermögen in Deutschland macht es schon sichtbar: Wirklich optimal legen deutsche Sparer ihr Geld nicht an. Das zeigen auch unsere nachfolgenden Berechnungen. Für diese betrachten wir den Zeitraum vom 1. Januar 2010 bis zum Jahresende 2023, wobei wir für letzteres eine Prognose auf Basis der bisherigen Entwicklung abgeben. Wir untersuchen anhand dieser Werte die möglichen Renditen, die mittels Anlage auf einem Tagesgeldkonto oder an der Börse hätten erzielt werden können. Fürs Tagesgeld nehmen wir die Durchschnittszinsen aller Angebote sowie die Durchschnittszinsen der jeweils fünf besten Angebote für jeden Monat (ohne Zinseszins) und unterstellen, dass jährlich die Zinsen auf ein Verrechnungskonto ausgezahlt werden. Für den Börsenfall greifen wir auf den DAX40 und dessen Index-Entwicklung zurück. Gebühren werden vernachlässigt.

Wer am 1. Januar 2010 10.000 Euro angelegt hat, hat zum 31. Dezember 2023 folgende Ergebnisse.

Anlage-/Sparform Endbetrag Rendite gesamt
Tagesgeld 10.941,29 EUR 9,41%
Tagesgeld Top5 11.837,03 EUR 18,37%
DAX 25.946,00 EUR 159,46 %
Quellen: eigene Berechnungen, Finanzen.net

Aus den zum 01.01.2010 vorhandenen 667,262 Mrd. Euro täglich fälligen Einlagen wären bis 31.12.2023* geworden:

Anlage-/Sparform Endbetrag
Tagesgeld 730,051 Mrd. EUR
Tagesgeld Top5 789,838 Mrd. EUR
DAX 1.731,278 Mrd. EUR
Quellen: eigene Berechnungen, Finanzen.net / *Prognose

Mehr als 1.001 Mrd. Euro haben Sparer seit Januar 2010 hypothetisch verschenkt, weil sie ihr Geld lieber zu Bank getragen haben, anstatt es an der Börse anzulegen.

Infografik zu verschenkten Renditen und Zinsen deutscher Sparer
Quellen: eigene Berechnungen, Finanzen.net

Fazit: Der Mix macht's immer noch

Die Zinswende ist 2023 da und vorerst sind die gestiegenen Zinsen auch „gekommen, um zu bleiben“. Gleichzeitig schwächeln riskantere Anlagen in Wertpapiere, Fonds & Co. ein wenig, da das Krisenumfeld (u. a. Corona, Ukraine) die Konjunktur belastet – nicht nur hierzulande, sondern global. Entsprechend suchen Sparer wie Anleger die sicheren Häfen auf. Dank der steigenden Zinsen klingen klassische Sparanlagen wie Tagesgeld und Festgeld zudem gar nicht mehr so abwegig, wie in den Vorjahren. Darüber hinaus sind als Alternative gut verzinste Anleihen wieder in den Fokus gerückt.

Indes muss darauf hingewiesen werden, dass eine positive Realrendite bei der derzeit hohen Inflation hierzulande kaum möglich ist. Selbst die besten Festgelder erreichen nur knapp über 4,00 bis maximal 5,00 Prozent p. a. – meist für längere Laufzeiten. Bei einer erwarteten Inflationsrate von ca. 6,50 Prozent im Jahr 2023 ist ein Minus unterm Strich kaum vermeidbar. Deshalb bleiben wir bei der Aussage der Vorjahre: Wir raten dazu, bis zu drei Monatsgehälter als täglich verfügbare Anlage als Tagesgeld bereitzuhalten. Eine Rücklage, die dafür dient, kurzfristige Kosten zu decken, z. B. Reparaturen oder dringende Anschaffungen.

Alternativ sind Festgeldkonten mit mittelfristigen und längeren Laufzeiten eine interessante Zinsanlage. Ab 24 Monate sind momentan ideal, wenn das Geld nicht anderweitig benötigt wird. Wer flexibler sein will, kann noch einen Blick auf die 12-monatigen Anlagen werfen. Tipp: Die Leiterstrategie lohnt sich inzwischen wieder, um dauerhaft solide Ergebnisse zu erzielen. Überdies ist der Weg ins EU-Ausland für gut verzinste Festgelder nicht mehr unbedingt notwendig, da deutsche Banken das Zinsgeschäft erneut entdeckt haben.

Tipp II: Die Einlagensicherung von 100.000 Euro beachten. Bis zu diesem Betrag gelten Sparanlagen als praktisch 100 Prozent sicher.

Nicht von der Hand zu weisen ist der Umstand, dass Wertpapiere und Fonds langfristig eine sinnvolle Angelegenheit bzw. Anlage darstellen. So stand z. B. der DAX im Januar 2010 noch bei 5.975,52 Punkten (Stand: 4. Januar 2010 – Eröffnungskurs) bzw. 6.048,30 Punkten (Schlusskurs). Zum Zeitpunkt unserer Erhebung im September 2023 lag die Marke gerade bei 15.242,67 Punkte – ein Plus von über 150 Prozent (!). Sicherlich bedeuten Aktien immer ein gewisses Risiko, aber bestehendes Kapital lässt sich hier mit der höchsten Renditechance anlegen. Wer über lange Zeiträume hinweg plant, muss sich auch hinsichtlich von stärkeren Kurskorrekturen nur wenig Gedanken machen.

DAX - Kursentwicklung
Datum Kurs Veränderung zu 2010
Jan 2010 6.048,30 -
Jan 2011 6.989,74 15,57%
Jan 2012 6.075,52 0,45%
Jan 2013 7.778,78 28,61%
Jan 2014 9.555,91 57,99%
Jan 2015 9.764,73 61,45%
Jan 2016 10.283,44 70,02%
Jan 2017 11.598,33 91,76%
Jan 2018 12.871,39 112,81%
Jan 2019 10.416,66 72,22%
Jan 2020 13.385,93 121,32%
Jan 2021 13.726,74 126,95%
Jan 2022 16.020,73 164,88%
Jan 2023 14.069,26 132,62%
Stand: 09/2023
Statistik DAX 2010 bis 2023
Statistik DAX Kurs für den Monat August 2010 bis 2023

Tipp:
Wir empfehlen für Einsteiger vor allem Fonds- oder ETF-Sparpläne. Diese lassen sich bereits ab geringen Beträgen (25,00 bis 50,00 Euro im Monat) besparen und sind vergleichsweise kostengünstig. Einzelwerte sind dagegen nicht unbedingt geeignet. Mehr dazu finden Sie in unserem Sparplan-Vergleich.