"Es gibt wieder Zinsen – und das nicht zu knapp"

Interview mit Salome Preiswerk, CEO und Mitgründerin von Whitebox

Sparen ist wieder "en vogue" und die steigenden Zinsen locken. Entsprechend sind auch einige Online-Broker und Online-Vermögensverwaltungen inzwischen mit Zins-Angeboten unterwegs. Wir haben uns mit Salome Preiswerk, CEO von Whitebox, über deren neues ZinsPortfolio unterhalten und klären die Frage, warum ein Robo-Advisor auf Zinsen setzt?

Whitebox wirbt aktuell mit dem Slogan "Jetzt von der Zinswende profitieren" – was macht eine Zins-Werbung bei einer Online-Vermögensverwaltung?

Auch wenn der Zinsmarkt sicher nicht die erste Wahl für den langfristigen Vermögensaufbau ist, so kann er sich dazu eignen, Gelder kurzfristig zu parken. Als unabhängiger digitaler Vermögensverwalter, der ausschließlich im Sinne seiner Kundschaft handelt, möchte sich Whitebox einer Tatsache nämlich nicht verschließen: Es gibt wieder Zinsen – und das nicht zu knapp. Doch die guten Konditionen der Leitzinsen landen derzeit kaum in den Taschen der Anlegenden, die ihr Vermögen in klassische Tagesgeld-, Festgeld- oder Sparkonten investieren. Die Banken bereichern sich, speisen Anlegende aber mit mickrigen Einlagezinsen und befristeten Lockangeboten ab. Das muss sich niemand gefallen lassen – und kann von der Zinswende auf anderem Wege besser profitieren: mit einer Investition in schwankungsarme Geldmarktfonds und kurzlaufende Anleihen, im Whitebox ZinsPortfolio.

Das Angebot heißt Whitebox ZinsPortfolio und investiert wird in Geldmarktfonds und Anleihen. Was ist der Grundgedanke dieser Anlage?

Das Whitebox ZinsPortfolio ist ein ausgewogenes Portfolio kurzlaufender Zinspapiere mit einer Zielrendite von aktuell 4,00 Prozent. Mit einem Investment in diese Anlagestrategie können Anlegende ihr Geld mühelos und liquide zu einem sehr überzeugenden Rendite-Risiko-Verhältnis parken. Denn hochwertige Geldmarktfonds und kurzlaufende Anleihen sind eine gute und schwankungsarme Tagesgeld-Alternative. Geldmarktinstrumente können die Leitzinsen der EZB zudem kurzfristiger realisieren – und werden daher auch in absehbarer Zeit über den Verzinsungen auf den Tagesgeldkonten liegen.

Die erwartete Rendite liegt bei 4,00 Prozent p. a. – worauf basiert dieser Wert?

Die Zielrendite von 4,00 Prozent errechnet sich aus der gewichteten Effektivverzinsung der im Portfolio befindlichen Anteile zum Stichtag 30. April 2023. Da die meisten Inhalte des Portfolios bewusst sehr kurze Laufzeiten haben, gleitet diese Verzinsung mit den aktuellen Marktbegebenheiten. Weitere Zinserhöhungen steigern damit auch die Erwartungshaltung an unser ZinsPortfolio.

Welche Kosten entstehen für Kunden des ZinsPortfolios?

Die Kosten pro Jahr setzen sich aus den Produktkosten - aktuell 0,10 Prozent - und der Pauschalgebühr für die Vermögensverwaltung zusammen - das sind 0,35 Prozent inklusive Depotführung und Handel. Sie betragen also insgesamt nur 0,45 Prozent des Anlagevolumens und machen das ZinsPortfolio zum günstigsten vergleichbaren Produkt am Markt.

Hat die Anlage Vorteile gegenüber klassischen Tagesgeldern und Festgeldern?

Für viele Anlegende spielt Sicherheit eine große Rolle bei der Geldanlage. Das macht Tages- und Festgeld attraktiv...wäre da nicht die große Zinslücke am Markt. Doch auch andere kalkulierbare Anlagemöglichkeiten können eine solide Basis beim Vermögensaufbau bilden und später um risikoreichere Anlagen ergänzt werden. Auf der soliden Seite angesiedelt, punktet das Whitebox ZinsPortfolio daher nicht nur mit einer dem Tages- oder Festgeld überlegenen Rendite, sondern überzeugt zudem mit sehr überschaubaren Risiken. Die Kursschwankungen von Geldmarktpapieren sind sehr gering. Das ZinsPortfolio wird zudem kontinuierlich überwacht, um in einem sich verändernden Zinsumfeld schnell reagieren zu können – eine qualitative und kostengünstige Wahl für Anlegende auf der Suche nach einer konservativen Anlagestrategie, die von hohen Zinsen profitiert.

Wir sehen, dass die Zinsen derzeit weiter steigen werden. Kann sich das nicht negativ auf die Anleiherenditen auswirken? Inwieweit ist das im ZinsPortfolio von Whitebox bedacht?

Wir legen Gelder sehr kurzfristig an, was den angesprochenen Effekt auf die laufenden Anleihen minimiert. Manche Einlagen sind quasi täglich fällig, andere laufen mehrere Monate. Geht man ins Detail, so sinken im Falle einer weiteren Zinserhöhung (sofern sie die Markterwartungen übersteigt) zwar die Kurse der noch laufenden Anleihen, allerdings erhöhen sich damit auch die Renditen der noch zu erwerbenden Anleihen. Unser Portfolio generiert ständig neue Barmittel aus Zins- und Rückzahlungen, welche wir dann umgehend attraktiver investieren können. Damit gleitet das Portfolio sehr sanft auch durch Zinserhöhungen.

Wie lange sollten Anleger bei diesem Produkt idealerweise investiert bleiben?

Die durchschnittliche Duration bei Geldmarktinstrumenten liegt meist deutlich unter einem Jahr. Dieser Zeitraum bildet damit auch den renditeoptimierten zeitlichen Investitionsrahmen mit dem Whitebox ZinsPortfolio. Grundsätzlich können Anlegende aber jederzeit in die Strategie investieren oder aus ihr aussteigen, ganz flexibel nach ihren Bedürfnissen und Zielen. Wer einen deutlich längeren Anlagehorizont hat, sollte ein Whitebox-Portfolio in Erwägung ziehen, welches breiter investiert, um vielversprechendere Renditen zu erzielen.

Konjunkturerholung 2024? Ja oder nein?

Derzeit bremst die hohe Inflation das globale Wachstum insgesamt – und das trifft in erster Linie die Industriestaaten. Eine rasante Aufschwungphase in Deutschland ist daher in Kürze eher nicht zu erwarten. Schwellen- und Entwicklungsländer dürften 2024 hingegen mehr Fahrt aufnehmen. Umso wichtiger wird es also auch in Zukunft für Anlegende sein, die einzelnen Regionen in ihrem global diversifizierten Portfolio richtig zu gewichten. So können sie sicherstellen, dass ihrer Geldanlage mit einer optimierten Schnittmenge aus Anlageklassen, Sektoren und Regionen in keinem Fall die Puste ausgeht.