Cash Management für Unternehmen

Ein gutes Cash Management ist bei den meisten Unternehmen nicht wegzudenken. Cash Management bedeutet ja nicht einfach, Bargeld im Tresor zu halten, sondern quasi-liquide Mittel so zu investieren, dass sie Erträge generieren und trotzdem jederzeit verfügbar sind. Am Ende werden sie benötigt, um Rechnungen zu bezahlen oder Investitionen zu tätigen. Unternehmer, gerade Inhaber von klein- und mittelständischen Betrieben, stehen vor der Frage, wie sie diese Gelder anlegen sollen.

Im folgenden Ratgeber zum Thema Cash Management für Unternehmen werden verschiedene Optionen betrachtet, überschüssiges Unternehmenskapital liquide, sicher und trotzdem rentabel anzulegen.

Cash Management - eine kurze Definition

Beim Cash- oder Liquiditätsmanagement dreht sich wie gesagt alles um die Verwaltung der liquiden Mittel eines Unternehmens. So werden unter dem Begriff "Cash Management" alle Maßnahmen verstanden, die zur kurzfristigen Finanzdisposition im Unternehmen gehören, zum Beispiel die Planung, Steuerung und Überwachung von Geldflüssen. Hauptziel ist es, die Liquidität eines Unternehmens zu jedem Zeitpunkt sicherzustellen.

Um Unternehmenskapital so anzulegen, dass es jederzeit verfügbar ist, ist der wohl klassischste Weg, in ein Business-Tagesgeld zu investieren. Die Vorteile liegen klar auf der Hand: Tagesgeldanlagen werden verzinst und können jederzeit aufgelöst bzw. liquidiert werden. Allerdings gibt es auch andere Möglichkeiten für Unternehmen, Kapital liquide anzulegen, unter anderem Geldmarkt-ETFs, die entscheidende Vorteile für Unternehmen gegenüber Sparanlagen wie Tagesgeld haben können.

Tagesgeld - unkompliziert, aber restriktiv

Auf den ersten Blick ist für die in der Einleitung beschriebene Aufgabenstellung das Tagesgeld die ideale Lösung. Es bietet wie bereits gesagt Zinsen und ist bei Bedarf dennoch innerhalb kürzester Zeit verfügbar. Da hier jedoch nicht vom Tagesgeldkonto einer Familie die Rede ist, die für den Urlaub anspart, sondern von Firmengeldern, spielt die Höhe der Anlagebeträge bei der Entscheidungsfindung eine wichtige Rolle.

Tagesgeldanlagen unterliegen der staatlichen Einlagensicherung. Bei der Einlagensicherung gibt es nationale Unterschiede: Die Haftung der meisten Banken in der Bundesrepublik übersteigt die europaweit verbindliche Haftungsgrenze von 100.000 Euro. Im Falle der Sparkassenorganisation beispielsweise können Anleger von einer unbegrenzten Haftungshöhe ausgehen. Allerdings zeigt ein Tagesgeldvergleich, dass die wirklich spannenden Angebote leider nicht von den deutschen Sparkassen stammen, sondern aus Italien, Frankreich oder anderen EU-Staaten. Dort liegt die Einlagensicherung meist konsequent bei einer Anlagesumme von maximal 100.000 Euro.

Um die Haftungsfalle zu umgehen, müssten die Unternehmen ihre Kassenhaltung folglich auf die unterschiedlichen Institute mit jeweils 100.000 Euro Einlage aufteilen. Der Aufwand würde, abhängig vom Anlagevolumen, die Aufgaben der Mitarbeiter deutlich erweitern. Für verhältnismäßig geringere Anlagebeträge von unter 100.000 Euro eignen sich Firmentagesgelder jedoch ideal, zumal die meisten Tagesgelder keinerlei Gebühren kosten.

Firmentagesgelder im Vergleich

Tagesgeldzinsen jetzt berechnen


Durchschnittszinssatz: 1,63 % p.a. aus 9 Angeboten

825,00 € Zinsertrag 3,30 % Rendite (p.a.)
Zins­gutschrift
jährlich
Land/ Rating
Deutschland/
Einlagen­sicherung (gesetzlich)
100.000 Euro
577,50 € Zinsertrag 2,31 % Rendite (p.a.)
Zins­gutschrift
vierteljährlich
Land/ Rating
Deutschland/ AAA
Einlagen­sicherung (gesetzlich)
100.000 Euro zu 100 Prozent
546,10 € Zinsertrag 2,18 % Rendite (p.a.)
Zins­gutschrift
monatlich
Land/ Rating
Deutschland/ AAA
Einlagen­sicherung (gesetzlich)
100.000 Euro
438,14 € Zinsertrag 1,75 % Rendite (p.a.)
Zins­gutschrift
monatlich
Land/ Rating
Deutschland/ AAA
Einlagen­sicherung (gesetzlich)
100.000 Euro
375,00 € Zinsertrag 1,50 % Rendite (p.a.)
Zins­gutschrift
vierteljährlich
Land/ Rating
Niederlande/ AAA
Einlagen­sicherung (gesetzlich)
100.000 Euro zu 100 Prozent
262,73 € Zinsertrag 1,05 % Rendite (p.a.)
Zins­gutschrift
monatlich
Land/ Rating
Niederlande/ AAA
Einlagen­sicherung (gesetzlich)
100.000 Euro pro Kunde zu 100%
250,21 € Zinsertrag 1,00 % Rendite (p.a.)
Zins­gutschrift
monatlich
Land/ Rating
Deutschland/ AAA
Einlagen­sicherung (gesetzlich)
100.000 Euro zu 100 Prozent
250,00 € Zinsertrag 1,00 % Rendite (p.a.)
Zins­gutschrift
vierteljährlich
Land/ Rating
Deutschland/ AAA
Einlagen­sicherung (gesetzlich)
100.000 Euro zu 100 Prozent
150,00 € Zinsertrag 0,60 % Rendite (p.a.)
Zins­gutschrift
jährlich
Land/ Rating
Deutschland/ AAA
Einlagen­sicherung (gesetzlich)
100.000 Euro

Festgeld - Zinssicherheit bei kurzen Laufzeiten

Neben Business-Tagesgeldern eignen sich unter Umständen auch Festgelder mit kurzen Laufzeiten zum Liquiditätsmanagement. Durch die vorher festgelegte Laufzeit lässt sich fest planen, wann Auszahlungen vorgenommen werden sollen und wie hoch der Betrag der Auszahlung sein wird. Zudem ist die Anlage risikoarm und kostenlos.

Ein Nachteil der Festgeld-Anlage ist, dass das Anlagekapital für den gewählten Zeitraum gebunden ist, außerdem muss hier auch berücksichtigt werden, dass Anlagebeträge über 100.000 Euro unter Umständen nicht durch eine Einlagensicherung geschützt sind. Eine Auswahl an Firmenfestgeldern finden Sie in folgendem Vergleich.

Geldmarkt-ETFs - kostengünstig und sicher

Vor diesem Hintergrund lohnt ein Blick auf Geldmarkt-ETFs. Geldmarkt-ETFs investieren in sehr kurz laufende Anleihen, in der Regel Laufzeiten von bis zu zwölf Monaten. Der Zinssatz dieser Anleihen entspricht damit den “Geldmarktzinsen”, wie sie beispielsweise bei Tagesgeldern anfallen. Das bedeutet, dass man indirekt in den Einlangensatz der EZB investiert und die Rendite eines Geldmarkt-ETFs sich in etwa am aktuellen Zinsumfeld orientiert.

Wie auch Geldmarkt-ETFs investieren auch Geldmarktfonds in kurz laufende Anleihen. Sie sind in der Regel aktiv gemanagt und dadurch etwas teurer als die Geldmarkt-ETFs und werden hauptsächlich von institutionellen Investoren gehandelt. Stellen wir einmal Geldmarkt-Fonds und -ETFs gegenüber.

Anlageprodukt Amundi Euro Liquidity-Rates Sri Lyxor Smart Overnight Return iShares eb.rex Government Germany 0-1yr Xtrackers II GBP Overnight Rate Swap
Typ Geldmarkt-Fonds Geldmarkt-ETF Geldmarkt-ETF Geldmarkt-ETF
ISIN FR0007038138 LU1190417599 DE000A0Q4RZ9 LU0321464652
Performance 1 Jahr 4,08% 4,01% 2,53% 0,64%
Performance 5 Jahre 4,57% 4,59% -2,83% 1,23%
Ausabeaufschlag 1,00% - - -
Laufende Kosten 0,11% 0,10% 0,13% 0,10%
Quelle: comdirect.de / Stand: 07.2024

Hinweis: Handelbar sind Geldmarkt-ETFs beispielsweise bei Online-Brokern, bei denen ein Firmendepot eröffnet werden kann. Wir empfehlen dafür LYNX oder CapTrader.

Wie die Übersicht zeigt, lassen sich mit Geldmarkt-ETFs bzw. Geldmarkt-Fonds mitunter ordentliche Renditen erzielen. Hinzu kommt, dass sie an der Börse handelbar und dadurch sehr liquide sind. Auch die Kosten halten sich in Grenzen: Zwar kosten die Geldmarktfonds etwas mehr als die ETFs, vor allem auch durch den Ausgabeaufschlag, verhältnismäßig günstig sind die Anlageprodukte trotzdem. Entscheiden sich Unternehmen für einen Geldmarkt-ETF, lassen sich die Kosten unter Umständen auf etwa 0,10 Prozent pro Jahr begrenzen.

Tagesgeld vs. Geldmarkt-ETFs

Worin liegt jetzt aber der Vorteil des Geldmarkt-ETF gegenüber dem Tagesgeld? Ganz einfach: Es gibt hinsichtlich der Sicherheit kein Limit, wie bei der Einlagensicherung. Fondsvermögen ist Sondervermögen. Geht die Fondsgesellschaft in die Insolvenz, werden die Fonds auf einen anderen Anbieter übertragen und dort weitergeführt.

Ein Totalverlust wäre nur denkbar, wenn alle Emittenten der im Fonds enthaltenen Anleihen zum selben Zeitpunkt insolvent gehen würden. Bei der Auswahl des Fonds können Anleger dem Ausfallrisiko aber ebenfalls entgegenwirken, in dem sie sich für ETFs entscheiden, die Papiere von Emittenten erster Bonität enthalten.

Ein ETF kann börsentäglich gehandelt werden, die Flexibilität ist also ebenfalls gewährleistet.

Business-Depot - Liquiditätsmanagement mit Bundesschatzanweisungen

Eine weitere Alternative für Unternehmen, liquide zu bleiben und gleichzeitig eine verhältnismäßig sichere Rendite zu erwirtschaften, ist es, ein Business-Depot zu eröffnen und in Anlageprodukte wie Bundesschatzanweisungen zu investieren. Diese Anleihen bieten mitunter starke Zinsen und eine hohe Sicherheit, da hier die Deutsche Bundesrepublik als Emittent auftritt.

Seit einigen Jahren können Bundesschatzanweisungen über die Börsen, also am Sekundärmarkt, gehandelt werden und eignen sich deshalb auch für Unternehmensdepots. Die Laufzeit von Bundesschatzanweisungen beträgt zwei Jahre ab Emission. Zwar können Bundesschatzanweisungen nicht vorzeitig gekündigt oder zurückgegeben werden, dafür allerdings jederzeit an der Börse verkauft werden. Da es Bundesschatzanweisungen in großem Umfang gibt und diese entsprechend häufig gehandelt werden, gelten sie als liquide und flexible Form der Geldanlage.

Beispiele für Bundesschatzanweisungen

Bundesschatzanweisung v22(24) v24(26) v23(30)
ISIN DE0001104909 DE000BU22049 DE000BU27006
Nominalzinssatz 2,20% 2,50% 2,40%
Rendite p.a. 3,37% 2,96% 2,37%
Restlaufzeit 5,1 Monate 1,7 Jahre 5,2 Jahre
Fälligkeit 12.12.2024 19.03.2026 15.11.2030
Anleihevolumen 14 Mrd. Euro 19 Mrd. Euro 19 Mrd. Euro
Quelle: comdirect.de / Stand: 07.2024

Hinweis: Handelbar sind Geldmarkt-ETFs beispielsweise bei Online-Brokern, bei denen ein Firmendepot eröffnet werden kann. Wir empfehlen dafür LYNX oder CapTrader.

Fazit: Business-Depot und Bundesschatzanweisungen

Bundesschatzanweisungen eignen sich ähnlich wie Tagesgeld oder Geldmarkt-ETFs aufgrund der hohen Liquidität und der verhältnismäßig guten Rendite ebenfalls für das Liquiditätsmanagement im Unternehmen. Anleger müssen weder einen Mindest-, noch einen Höchstanlagebetrag berücksichtigen. Die Bundesschatzanweisungen können börsentäglich gehandelt werden und sind deshalb sehr Liquide. Da als Sicherheit der Deutsche Staat fungiert, ist das Emittentenrisiko außerdem äußerst gering. Speziell für Kapitalgesellschaften eröffnen sich bei einem Business-Depot übrigens auch Möglichkeiten, Steuern zu sparen:

Achtung: Steuerfalle bei der Depotauswahl

Kapitalgesellschaften, wie eine GmbH oder eine AG sollten unbedingt darauf achten, beim Cash-Management in Eigenregie ein Firmendepot zu nutzen. Depots für Privatpersonen, die etwa ein Gesellschafter oder Geschäftsführer in seinem Namen eröffnet, führen in eine Steuerfalle, da Einzahlungen dann steuerlich wie Gewinnausschüttungen behandelt werden.

Kauft die Gesellschaft über ein Firmendepot etwa ETFs oder Bundesschatzanweisungen, kann die Liquidität beliebig zwischen Firmenkonto und Firmendepot hin- und her überwiesen werden. Einzig die erzielten Gewinne sind sofort abgeltungsteuerpflichtig, das angelegte Geld steht hingegen zu 100 Prozent wieder zur Verfügung.

Nutzt die Gesellschaft hingegen ein Depot, welches auf einen der Geschäftsführer und/oder Gesellschafter läuft, so ist das eine Gewinnentnahme bzw. Ausschüttung, die sofort beim Betreffenden als Einkommen steuerpflichtig ist. Eventuell vorhandene Freibeträge außen vor gelassen, wird Einkommensteuer fällig, da das Geld steuerrechtlich die Sphäre des Unternehmens verlassen und in die Privatsphäre des Geschäftsführers/Gesellschafters übergegangen ist.

Aufschiebender Effekt beim Firmendepot

Möchte ein Gesellschafter Gewinne aus beispielsweise einer GmbH ausschütten, unterliegen diese Gewinne der Abgeltungssteuer, die aktuell in Deutschland 25 Prozent beträgt, zuzüglich Solidaritätszuschlag und gegebenenfalls Kirchensteuer. Die Steuer wird sofort fällig, wenn Gewinne ausgeschüttet werden. Durch das Einbehalten der Gewinne in der Gesellschaft und deren Reinvestition in beispielsweise ein Geschäftsdepot, wird die Steuerzahlung aufgeschoben.

Das hat den Vorteil, dass Gewinne, die in der Gesellschaft verbleiben, nur der Körperschaftssteuer und der Gewerbesteuer unterliegen. Die Körperschaftssteuer beträgt in Deutschland 15 Prozent, die Gewerbesteuer variiert zwar je nach Gemeinde, beträgt im Durchschnitt aber etwa 14 bis 17 Prozent. Diese Steuerbelastung ist hier also deutlich niedriger, als die kombinierte Belastung aus Körperschaftssteuer, Gewerbesteuer und Abgeltungssteuer.

Außerdem hat eine Investition in ein Geschäftsdepot mehrere Vorteile im Vergleich zu einer Gewinnentnahme:

  • Vermeidung der Abgeltungssteuer
  • Höhere Erträge durch Investitionen möglich
  • Zusätzliche Gewinne durch den Zinseszinseffekt
  • Mehr Liquidität und Planungssicherheit

Geschäftskonten mit integriertem Cash-Management

Was für die klassischen Kreditinstitute bei Firmenkonten offensichtlich zu revolutionär ist, zwei Produkte, Kontokorrentkonto und Geldanlage zu verknüpfen, zeigt sich bei zwei Neobanken als “normales” Kontomodell.

Revolut: Flexible Geldmarktfonds

Revolut, der Finanzdienstleister aus Litauen, bietet im Zusammenhang mit seinen “Abos”, den Kontopaketen, flexible Geldmarktfonds an. Die Unternehmen haben dabei sogar die Möglichkeit, zwischen Fonds die in

  • Euro
  • US-Dollars
  • Britische Pfund

investieren, zu wählen. Damit eröffnen sich den Anlegern auch die Chancen, zum einen in Märkte mit höherem Zinsniveau zu investieren, zum anderen mögliche Kurschancen wahrzunehmen. Letzteres kann natürlich auch in das Gegenteil laufen.

Aktuell erhalten Revolut-Kunden bis zu 5,10 Prozent Rendite auf Investments in flexible Geldmarktfonds (Stand: 07.2024). Dabei lässt sich investiertes Kapital kostenlos und ohne Beschränkungen Ein- und Auszahlen und ist innerhalb von zwei Werktagen auf dem Geschäftskonto. Es ist außerdem möglich, Berechtigungen festzulegen, um weiteren Personen Zugriff zu dem Geschäftskonto zu gewähren. Für Investitionen in Geldmarktfonds gibt es bei Revolut keine Mindest- oder Höchstbeträge und es lassen sich bis zu 100 verschiedene Fonds in jeder verfügbaren Währung eröffnen.

Die Flexiblen Geldmarktfonds sind derzeit für alle Unternehmen mit Grow-, Scale- und Enterprise-Abo verfügbar, das Basic-Abo bietet keinen Zugriff auf die Fonds. Für die ersten drei Abo-Varianten fallen Gebühren an, das günstigste Grow-Abo beginnt aber bereits ab 19 Euro pro Monat.


UnitPlus: CashPlus KMU

Als Alternative findet sich Unitplus. Die Berliner bieten in Zusammenarbeit mit Goldman Sachs Asset Management mit ihrem Konzept “CashPlus KMU”. Aktuell erhalten Kunden bei UnitPlus 3,77 Prozent Rendite p.a. auf angelegtes Firmenkapital (Stand: 07/2024). Besonders ist, dass sich die Zinsrendite automatisch an das entsprechende Zinsumfeld anpasst. Außerdem sind die Einlagen auch oberhalb von 100.000 Euro als Sondervermögen geschützt.

Auch bei UnitPlus haben Kunden jederzeit vollen Zugriff auf das angelegte Firmenkapital und können Ein- und Auszahlungen kostenlos durchführen. Eine werktägliche Zinsgutschrift sorgt für eine optimale Ausnutzung der Zinseszinseffekts und der Goldman Sachs Geldmarktfonds für entsprechende Liquidität und Sicherheit.

Im Gegensatz zum meist kostenlosen Tagesgeld müssen Anleger bei UnitPlus allerdings eine Gebühr in Höhe von 0,30 bis 0,40 Prozent der angelegten Summe zahlen. Dafür erhalten Unternehmen eine verhältnismäßig gut verzinste, flexible und risikoarme Anlage. Abo-Kosten fallen hier nicht an.


Die Neobanken machen es vor: Mit den flexiblen Geldmarktfonds von Revolut und CashPlus KMU von UnitPlus erhalten Unternehmen liquide Anlageoptionen, die gut verzinst und nicht durch eine maximale Anlagesumme gedeckelt sind. Zudem sind die Einlagen als Sondervermögen geschützt und so selbst bei einer Insolvenz abgesichert.


Kriterien Revolut UnitPlus
Zinsen p.a. 3,55% 3,77%
Gebühren p.a. 0,60% 0,25% bis 0,40%
Abo-Gebühren ja nein
Einlagensicherheit unbegrenzt unbegrenzt
Minimaleinlage keine keine
Maximaleinlage keine keine
Auszahlung täglich täglich
Zum Anbieter
Quelle: revolut.com, unitplus.eu / Stand: 07.2024

Vollautomatisiertes Cash Management: Robo-Advisor für Unternehmen

Möchten Unternehmen unabhängig vom aktuellen Zinsumfeld Renditen erzielen und sich trotzdem nicht mit den verschiedenen Anlageklassen auseinandersetzen, könnte auch ein Robo-Advisor, also ein digitaler Vermögensverwalter, für das Liquiditätsmanagement genutzt werden. Denn auch das Investment in einen solchen Robo-Advisor ist verhältnismäßig liquide und durch entsprechende Einlagensicherungen auch über einem Anlagebetrag von 100.000 Euro hinaus abgesichert.

Je nach Risikobereitschaft können durch die digitalen Vermögensverwalter Renditen erzielt werden, die noch weit höher sind, als die der anderen in diesem Ratgeber erwähnten Anlageoptionen. Allerdings sind Renditen hier keinesfalls garantiert: So sind Anlagen unter anderem dem Markt- bzw. Verlustrisiko ausgesetzt, läuft es an den Börsen schlecht, macht der Robo-Advisor unter Umständen ebenfalls Verluste. Dennoch bieten Robo-Advisor auch viele Vorteile für Unternehmen.

Vorteile von digitalen Vermögensverwaltern für Unternehmen:

  • Niedrige Gebühren: Im Vergleich zu einem traditionellen Anlageberater kosten Robo-Advisors meist deutlich weniger.
  • Rendite: Zwar ist die Rendite bei einem Robo-Advisor nicht garantiert, allerdings lassen sich im Falle eines erfolgreichen Investments auch Renditen jenseits von fünf und mehr Prozent erzielen.
  • Automatisiertes Portfoliomanagement: Durch die automatisierten Anlageentscheidungen senkt sich der manuelle Aufwand für die Geldanlage.
  • Rebalancing: Robo-Advisors führen regelmäßige Portfolioumschichtungen durch, um die Zielallokation beizubehalten.
  • Individualisierung: Digitale Vermögensverwalter lassen sich in der Regel nach individuellen Bedürfnissen und Präferenzen eines Unternehmens gestalten.
Robo-Advisor Estably growney
Geeignet für Unternehmen ja ja
Zinsen p.a. variabel variabel
Gebühren p.a.* Bereits ab ca. 0,65% Bereits ab ca. 0,57%
Einlagensicherheit in Millionenhöhe in Millionenhöhe
Minimaleinlage 100.000 Euro 100.000 Euro
Maximaleinlage unbegrenzt unbegrenzt
Auszahlung Wöchentäglich Wöchentäglich
Zum Anbieter
Quelle: revolut.com, unitplus.eu / Stand: 07.2024
*Abhängig von der Anlagesumme

Gesamtübersicht: Cash Management für Unternehmen

Für das Liquiditätsmanagement von Unternehmen können die verschiedensten Anlageprodukte gewählt werden. Wie unser Ratgeber zeigt. Unternehmen sollten unter anderem die entstehenden Kosten berücksichtigen, die Verfügbarkeit sowie die maxiamle Einlagesumme, welche durch die jeweilige Einlagensicherung geschützt sind. Selbstverständlich sollte bei den Überlegungen auch die zu erwartende Rendite bedacht werden, wie unser Ratgeber zeigt, sind hier Renditen von über vier Prozent durchaus möglich. In der folgenden Tabelle sind die verschiedenen Anlageprodukte noch einmal zusammengefasst, die im Ratgeber vorgestellt wurden.

Anlageprodukt Rendite p.a. (vor Kosten) Gebühren p.a. Verfügbarkeit Einlagensicherheit Maximale Anlagesumme
Tagesgeld bis 2,44% kostenlos täglich mindestens bis 100.000€ Abhängig vom Tagesgeld
Festgeld bis 2,91% kostenlos Zum Laufzeitende mindestens bis 100.000€ Abhängig vom Festgeld
Geldmarkt-ETFs 4,01% Abhängig vom Broker börsentäglich unbegrenzt unbegrenzt
Bundesschatzanweisungen 3,37% Abhängig vom Broker börsentäglich unbegrenzt unbegrenzt
Revolut 5,10% 0,60% täglich unbegrenzt unbegrenzt
UnitPlus 3,77% 0,30% bis 0,40% täglich unbegrenzt unbegrenzt
Robo-Advisor variabel Abhängig vom Robo-Advisor börsentäglich in Millionenhöhe unbegrenzt
Quelle: Eigene Berechnungen / Stand: 07.2024
Hinweis: Die abgebildeten Daten gelten für die im Ratgeber verwendeten Anlageprodukte
*Beispiel: Laufzeit 12 Monate

Hier lassen sich die Cash Management Anlageprodukte handeln

  • Tagesgelder für Unternehmen: Einen Vergleich von verschiedenen Tagesgeldern finden Sie in unserem Tagesgeldvergleich für Unternehmen.

  • Festgelder für Unternehmen: Weniger Liquide aber dafür mit Zinssicherheit: Eine Auswahl an Festgeldern finden Sie in unserem Festgeldvergleich für Unternehmen.

  • Geldmarkt-ETFs / Bundesschatzanweisungen: Geldmarkt-ETFs bzw. Bundesschatzanweisungen lassen sich unter anderem über Firmendepots bei Online-Brokern handeln. Wir empfehlen dafür LYNX oder CapTrader.

  • Revolut: Die flexiblen Geldmarktfonds in unterschiedlichen Währungen lassen sich günstig beim Anbieter Revolut handeln.

  • UnitPlus: Gute Zinsen und hohe Liquidität gibt es auch beim Konzept "CashPlus KMU" vom Anbieter UnitPlus.

  • Robo-Advisor: Vollautomatisierte Geldanlage und die Chance auf gute Renditen gibt es zum Beispiel bei den digitalen Vermögensverwaltern Estably und growney.

Sicherheit: Was sollten Unternehmen beim Cash Management beachten

Möchten Unternehmen Kapital parken, handelt es sich meist um größere Summen. Deshalb spielt neben der zu erwartender Rendite und entsprechender Liquidität natürlich auch die Sicherheit des Investments eine entscheidende Rolle. Hier ist die Einlagensicherung von zentraler Bedeutung. Unternehmen sollten darauf achten, dass der komplette Anlagebetrag vollständig abgesichert ist. Liegt die maximale Einlagensicherung bei einem Tagesgeld beispielsweise bei 100.00 Euro, sollte diese Grenze nicht überschritten werden. In einem solchen Fall sollte das Anlagekapital entweder auf mehrere Tagesgelder aufgeteilt oder ein anderes Anlageprodukt gewählt werden.

Wie dieser Ratgeber zeigt, gibt es diverse Möglichkeiten, auch Summen jenseits der 100.000 Euro sicher und trotzdem liquide anzulegen. Informationen zur Sicherheit einer Anlage finden Unternehmen in der Regel auf den Websites der jeweiligen Anbieter, beziehungsweise bei den Anlageinformationen der Broker. Oft bieten Angebote, die speziell für Unternehmenskunden sind, allerdings bereits einen hohen Einlagenschutz, der entweder Beträge in Millionenhöhe oder sogar unbegrenzte Anlagesummen absichert.

Fazit

Die eingangs gestellt Frage, nämlich wie Unternehmen überschüssiges Geschäftskapital liquide und rentabel anlegen können, sollte jetzt beantwortet sein. So kann unter anderem ein Firmentagesgeld, verschiedene Geldmarkt-ETFs, Bundesschatzanweisungen oder moderne Kontomodelle, wie das der Anbieter UnitPlus und Revolut, für das Liquiditätsmanagement genutzt werden.

Welches Anlageprodukt für ein Unternehmen am sinnvollsten ist, hängt von verschiedenen Gesichtspunkten ab. Bei der Auswahl sollten unter anderem die Höhe der zu erwartenden Rendite, die Liquidität der Einlage, eventuelle Kosten, die Sicherheit und Grenzen wie maximale Anlagebeträge berücksichtigt werden. Auch das Thema Steuern und die zugrundeliegende Unternehmensform spielen hier eine Rolle, da für Kapitalgesellschaften unter Umständen andere Anlageprodukte besser geeignet sind, als für Personengesellschaften und Einzelunternehmen.

Vergleich Tagesgeld und Festgeld für Unternehmen

Sie suchen ein Firmentagesgeld oder ein Firmenfestgeld für Geschäftskunden und Unternehmen? Welche Tages- und Festgelder die besten Konditionen bietet, zeigt unser Vergleich von Tagesgeld- und Festgeld-Angeboten für Unternehmen.


Vergleich Tagesgeld und Festgeld für Privatpersonen

Eine Übersicht empfehlenswerter Tages- und Festgeldkonten für Privatpersonen finden Sie in unseren Vergleichen: