Warnung:Fake-Angebot "Fortis-HPME Festgeld"
Das auf dieser Seite unter dem Namen der BNP Paribas Fortis-HPME geführte Festgeldangebot wurde aufgrund von Unregelmäßigkeiten wieder entfernt. Es handelte sich nach aktuellem Kenntnisstand um ein Fake-Produkt bzw. einen Betrugsversuch durch unberechtigte Dritte.
Diese Einschätzung wurde zwischenzeitlich durch die BNP Paribas S.A. Niederlassung Deutschland offiziell bestätigt. "Bei der Adresse www.fortis-hpme.com handelt es sich um keine Adresse der BNP Paribas S.A. oder irgendeines verbundenen Unternehmens."
Entsprechend wurde das Angebot durch die Redaktion von Tagesgeldvergleich.net umgehend deaktiviert.
Update 2018
In Deutschland erhielten auch 2018 Kunden wieder Angebote durch ein Unternehmen mit ähnlichem Namen. Die "BGZ BNP Finance Paribas" sendete unaufgeforderte E-Mails an Kunden in Deutschland. Wie die BaFin am 28.11.2018 bekanntmachte, ist die "BGZ BNP Finance Paribas" mit angeblichem Sitz in Warschau, Polen, kein nach §32 KWG zugelassenes Institut. Das Unternehmen darf entsprechend keine Bank- oder Finanzdienstleistergeschäfte betreiben. Ein Unternehmen dieses Namens stehe nicht unter der Aufsicht der BaFin. Wie in der Vergangenheit nutze jemand unerlaubt nur den ähnlichen Namen eines bekannten Instituts, um das Vertrauen der Kunden zu erhalten. Die BGZ BNP Paribas S.A., Warschau, Polen, hat mit dem betreffenden Unternehmen nichts zu tun.
Die "BGZ BNP Finance Paribas" bot per E-Mail Kredite sowie Dienstleistungen als Wertpapierhandelsbank an. Zur kompletten Meldung der BaFin geht es hier.
Hintergrund zum Betrug - History
Im November 2016 kontaktierte der Betreiber eines Vertriebsnetzes die Redaktion von Tagesgeldvergleich.net. Der Kontakt beinhaltete die Anfrage, ein Festgeldprodukt unter dem Namen BNP Paribas Fortis-HPME in den Festgeldvergleich aufzunehmen. Passende Webseiten des Vertriebs und des Finanzinstituts waren zum entsprechenden Zeitpunkt im Internet erreichbar. Darüber hinaus ergaben obligatorische Sicherheitsabfragen (z. B. Handelsregister) keine erkennbaren Unregelmäßigkeiten.
Der Probelauf des Produkts und die redaktionellen Tests verliefen im Rahmen üblicher Parameter. Rückfragen wurden durch einen Ansprechpartner beantwortet. Das Produkt wurde deshalb in den Vergleich integriert.
Aufgrund eines externen Hinweises sowie durch den abbrechenden Kontakt zum Vertrieb wurde nach dem Start eine zusätzliche Anfrage an die BNP Paribas S.A. Niederlassung Deutschland gestellt, die Zweifel an der Authentizität des Produkts aufkommen ließ. Im Ergebnis muss nachträglich davon ausgegangen werden, dass es sich bei dem Angebot unter dem Namen BNP Paribas Fortis-HPME um einen umfassenden und professionellen Betrugsversuch durch Cyberkriminelle handelte.
Nach abschließender Prüfung und Rücksprache mit der BNP Paribas S.A. Niederlassung Deutschland wurde das Angebot umgehend auf allen Seiten entfernt.
Status quo: Die Schließung der Fake-Webseite wurde durch die BNP Paribas S.A. Niederlassung Deutschland initiiert. Mehrere Strafanzeigen wurden gegen den oder die "Anbieter" gestellt.
Wie die Screenshots belegen, wurde durch die "Anbieter" eine immenser Aufwand betrieben. Neben dem Aufbau einer klassischen Bankwebseite wurde ein komplettes Vertriebsnetzwerk inklusive persönlichen Ansprechpartnern kurzfristig aufrecht erhalten. Darüber hinaus beachtete das vermeintliche Angebot alle üblichen Aspekte einer Online-Finanzanlage. Selbst rechtliche Hinweise wurden dafür produktspezifisch nachgebildet.
Was sollen Betroffene tun, die Ihre Daten in der Antragsstrecke hinterlegt haben?
Sollten Kunden bereits eine Kontoeröffnung beantragt haben, rät die Redaktion von Tagesgeldvergleich.net dringend von Überweisungen bzw. Einzahlungen auf das Festgeldkonto ab. Auch wird allen Lesern abgeraten, weitere Daten (persönliche Daten, E-Mail-Adresse usw.) an den "Anbieter" zu übermitteln.
Kontaktversuche durch den "Anbieter" sollten unbedingt unbeantwortet bleiben. Betroffene können sich weiterhin mit der Redaktion von Tagesgeldvergleich.net oder direkt mit der Polizei in Verbindung setzen.
Woran waren die Täter interessiert?
In der Regel kann davon ausgegangen werden, dass es den Tätern a) um die eingezahlten Anlagebeträge und/oder b) die Identitätsdaten der Kunden ging. Derzeit ist kein Fall bekannt, bei dem Geld an den "Anbieter" überwiesen wurde.
Einige Kunden haben den gesamten Antragsprozess durchlaufen. Dieser enthielt unter anderem auch Abfragen zu persönlichen Kontoinformationen und E-Mail-Adressen. Es wird dazu geraten, die Zugangsdaten für das hinterlegte E-Mail-Postfach und die Passwörter für das Referenzkonto kurzfristig zu ändern!
Zusätzlich wurde Kunden die Option der Identifikation durch eine Kopie eines Ausweispapiers (z. B. des Personalausweises) angeboten. Wir weisen darauf hin, dass entsprechende Identitätsdaten missbraucht werden können.
Identitätsdiebstahl – was tun?
Wer einen Missbrauch seiner Identitätsdaten feststellt (z. B. durch den Erhalt unbestellter Ware), sollte den Aufwand einer Strafanzeige nicht scheuen. Darüber hinaus gibt es seit dem 1. September 2016 die Möglichkeit, sich als Betroffener von einem Identitätsbetrug bei der Schufa zu melden. Die Auskunftei hat eine Datenbank eingeführt, die Wiederholungsfälle vermeiden soll.
Das Einmeldeformular muss mit Identitätsnachweis sowie einem Nachweis der Strafanzeige an die Schufa gesendet werden – danach wird der Identitätsbetrug im System vermerkt. Anfragende Unternehmen erhalten daraufhin einen Hinweis. Im Idealfall sichern diese sich dann mit einer zusätzlichen Prüfung ab, welche die echte Identität des Kunden bestätigt bzw. den Missbrauch kenntlich macht. Die Einmeldung ist für Verbraucher kostenfrei und hat keinen Einfluss auf den Schufa-Score.
Kostenpflichtig ist hingegen das Schufa Plus-Paket, das den Kunden jedes Mal per SMS oder E-Mail über eine eingehende Anfrage bei der Schufa informiert.
Das passende Formular zur Einmeldung von Identitätsbetrug findet sich hier.
Wie kann die Sicherheit künftig gewährleistet werden?
Um ähnliche Fälle künftig frühzeitig zu unterbinden, verschärft die Redaktion von Tagesgeldvergleich.net die internen Prüfkriterien. Für neue Produkte, die über Dritte angeboten werden, erfolgt ab sofort eine zusätzliche Sicherheitsabfrage bei der entsprechenden Bank.
Alle derzeit in den Vergleichen enthaltenen Angebote wurden geprüft und als sicher eingestuft.
Was passiert weiter?
Wie erwähnt, wurden bereits mehrere Strafanzeigen gegen den "Anbieter" der Seite gestellt. Sofern sich neue Erkenntnisse ergeben, wird Tagesgeldvergleich.net diese kurzfristig per Newsletter bekannt geben und gegebenenfalls auf dieser Seite veröffentlichen.
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