Ginmon Sparkonto im Test
Ein Sparkonto mit dem sich die eigenen Ersparnisse vor der Inflation schützen lassen? Damit wirbt aktuell die Online-Vermögensverwaltung Ginmon. Deren Sparkonto setzt allerdings nicht auf ein verzinstes Konto, sondern auf eine eher konservative Anlagestrategie in Wertpapiere. Das Geld fließt primär in sehr kurzlaufende Staatsanleihen (in Form von ETFs) mit hohen Anleiheratings (durchschnittlich AA-Ratings sowie einer Restlaufzeit von ca. 3,7 Jahren). Darüber hinaus wird in nachhaltig gefördertes Gold sowie inflationsgeschützte Anleihen investiert. Die erwartbare Rendite liegt, so Ginmon, bei soliden 3,58 Prozent p. a. nach Kosten.
In unserem Test widmen wir uns den wichtigsten Fragen rund um dieses "Sparkonto", darunter Sicherheit, Steuern und für wen es sich eignet.
Über Ginmon
Das Fintech Ginmon wurde 2014 in Frankfurt am Main gegründet. Damit ist das Unternehmen eine der ersten Online-Vermögensverwaltungen auf dem deutschen Markt. Gründer waren Lars Reiner, ein ehemaliger Vorstand des Goethe Investment Fund e.V., Ulrich Bauer, ein unabhängiger Anlageberater sowie der Unternehmensberater Raphael Vosen. Die Ginmon GmbH hat sich auf die digitale Anlageberatung spezialisiert. Partner und depotführende Bank ist die DAB Bank.
Ihre Vorteile beim Ginmon Sparkonto
- Rund 3,58 Prozent erwartete Rendite nach Kosten (Berechnung Ginmon; Stand: 05/2023)
- Jederzeit verfügbar
- Automatische Steueroptimierung
- Garantiert keine Negativzinsen (kein Verwahrentgelt)
- Ohne Mindestlaufzeit
- Schutz durch Status als Sondervermögen
Stand: 21.11.2024
Ginmon Sparkonto - Konditionen und Zinsen
Anbieter- und Produktdaten | |
---|---|
Anbieter | Ginmon Vermögensverwaltung GmbH |
Bezeichnung | Sparkonto |
Typ | Wertpapier-Sparkonto bzw. Sparplan |
Rendite-Chance | |
Anlage | erwartete Rendite |
ca. 3,58 % p.a. | |
Infos | |
monatliche Sparrate | ab 50,00 Euro |
Höchstrate | k. A. |
Mindesteinlage/Startkapital | 1,00 Euro |
Sparlimit | k. A. |
Portfolio | Anlage erfolgt in Aktien, Anleihen und Rohstoffe |
Aktien (ETFs), ca. 6,60% Portfolioanteil |
|
Anleihen (ETFs), ca. 88,60% Portfolioanteil |
|
Rohstoffe (ETCs), ca. 4,80% Portfolioanteil |
|
Depotführende Bank | DAB Bank |
Einlagensicherung | |
gesetzliche Einlagensicherung | Einlagen bei der DAB Bank sind über die gesetzliche Einlagensicherung bis zu einer Höhe von 100.000 Euro pro Kunde abgesichert |
erweiterte Einlagensicherung | Die DAB Bank ist freiwilliges Mitglied im deutschen Einlagensicherungsfonds des BdB e.V. |
Einlagensicherung Depot | Investiertes Kapital wird als Sondervermögen abgesichert. Sondervermögen darf von Finanzinstituten nicht zur Haftung für Verbindlichkeiten herangezogen werden |
Gebühren | |
Konto-/Depoteröffnung | kostenlos |
Konto-/Depotführung | kostenlos |
Konto-/Depotauflösung | kostenlos |
Kontoführung | |
schriftlich | nein |
Telefon-Banking | nein |
Online-Banking | ja |
Zugangsverfahren zum Online-Banking | |
Login/PW | ja |
TAN | nein |
iTAN | nein |
mTAN | nein |
QR-TAN | nein |
HBCI-Banking mit Chipkarte | nein | Sonstiges |
Kosten | Die Servicegebühr beträgt 0,30 Prozent der Anlagesumme (pro Jahr) + ETF-Kosten von ca. 0,10 Prozent pro Jahr (in den ETFs bereits eingepreist) |
Aktienquote | ca. 6,60 Prozent |
Hintergrund | |
Zum Anbieter | Die Ginmon Vermögensverwaltung GmbH wurde 2014 in Frankfurt am Main gegründet und hat sich auf vollautomatische Anlageberatung spezialisiert. |
Nutzung für Minderjährige möglich? | |
Für Minderjährige | Die Eröffnung eines Kinder-Depots ist möglich |
Link zum Angebot | Ginmon Sparkonto - Hier eröffnen » |
Stand: 21.11.2024 |
Das Ginmon Sparkonto im Test
Rendite und Konditionen
Beim Ginmon Sparkonto handelt es sich nicht um eine klassisch verzinste Sparanlage, sondern um eine Anlage in Wertpapiere bzw. ETFs. Vorwiegend wird das Geld in kurzlaufende Staatsanleihen (in Form von ETFs) mit hohen Anleiheratings investiert. Dies hält das Risiko gering. Als durchschnittliches Anleiherating gibt Ginmon AA, als durchschnittliche Restlaufzeit der Anleihen 3,7 Jahre an. Darüber hinaus wird ein Teil der Anlage in Aktien (in Form von ETFs) und Rohstoffe (Gold) angelegt.
Insgesamt handelt es sich um eine eher konservative Anlage, die ein hohes Maß an Sicherheit gewährleistet und den Ausblick auf eine solide Rendite gibt.
Erwartbare Rendite
Als erwartbare Rendite gibt Ginmon ca. 3,58 Prozent p.a. an. Bei einer langfristig angestrebten Inflationsrate der Europäischen Zentralbank (EZB) von 2,00 Prozent ergibt sich damit eine positive Realrendite. Die erwartete Volatilität wird mit 3,56 Prozent angeben. Diese Angaben sind aufgrund der gewählten Anlagestrategie zwar nicht unwahrscheinlich, allerdings mit Vorsicht zu genießen. Ein gewisses Risiko ist bei Anlagen in Anleihen weiterhin vorhanden. Einem Ausfallrisiko baut Ginmon insofern vor, dass vorwiegend in Anlagen mit sehr guten Anleiheratings investiert wird (ca. 51 Prozent der enthaltenen Anleihen sind mit AAA bewertet.
Zins-/Renditegarantie
Eine garantierte Rendite bzw. eine Zinsgarantie gibt es bei dieser Anlage nicht.
Wie wird gespart?
Die Anlage lässt sich mittels Einmaleinzahlung oder mit regelmäßigen "Sparraten" nutzen. Die Einzahlung erfolgt allerdings immer über den Depotinhaber. Ein automatischer Einzug entfällt.
Mindestsparrate/-einzahlung
Die Mindestanlage bei Ginmon beträgt grundsätzlich 1,00 Euro, die Mindestsparrate beim Sparplan liegt bei 50,00 Euro.
Höchstsparrate/-einzahlung
Eine Höchstsparrate bzw. eine maximale Einzahlung ist uns nicht bekannt.
Verfügbarkeit
Eine Mindestlaufzeit gibt es nicht. Prinzipiell ist das Geld jederzeit verfügbar.
Kündigung und Kündigungsfrist
Das Ginmon-Konto ist jederzeit kostenfrei schließbar. Der gesamte Anlagebetrag wird dann ausgezahlt. Eine separate Kündigung ist nicht notwendig.
Währungsrisiko
Wird in Fremdwährungsanleihen (z. B. in US-Dollar) investiert, gibt es ein gewisses Wechselkurs-/Währungsrisiko. Sinkt der Wert der entsprechenden Währung gegenüber dem Euro, gibt es Währungsverluste. Andererseits: Steigt der Wert der Währung, streicht der Anleger Währungsgewinne ein. Mehrheitlich erfolgt diesee Anlage aber in Euro.
Einlagensicherung beim Ginmon Sparkonto
Wie sicher ist mein Geld beim Sparkonto von Ginmon?
Generell stellt sich bei einer solchen Anlage die Frage nach der Sicherheit. Wir betrachten nachfolgend die Absicherung des Kontos bzw. Depots und gegebenenfalls vorliegende Ratings.
Gesetzliche und erweiterte Einlagensicherung
Das Depot von Ginmon wird bei der DAB Bank geführt. Jene gehört zur BNP Paribas S.A., einer der größten Direktbanken in Deutschland. Jene unterliegt der Aufsicht durch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin). Sicht- und Sparguthaben bei der DAB Bank sind über die gesetzliche Einlagensicherung bis 100.000 Euro abgesichert. Für Anlagen auf dem Sparkonto gilt dies allerdings nicht. Auch die bei der DAB vorliegende erweiterte Einlagensicherung über eine Mitgliedschaft im deutschen Einlagensicherungsfonds des BdB e.V. hat hier nur bedingt einen Wert.
Hinsichtlich der Einlagen greift indes die Sicherung als Sondervermögen, d. h. im Falle einer Insolvenz der Bank bzw. der Vermögensverwaltung ist das Geld sicher vor Gläubigern. Die Regelungen zum Sondervermögen finden sich im Investmentgesetz (InvG).
Rating der Bank
Ein Rating für Ginmon gibt es nicht. Indes werfen wir einen Blick auf das Rating der DAB Bank als depotführende Bank. Wir haben an dieser Stelle keine Bedenken.
Generelle Sicherheit der Kundengelder
Werden Gelder in Fonds und ETFs angelegt, wie beim Sparkonto von Ginmon, gelten diese als geschützte Sondervermögen und werden von der Verwahrstelle getrennt von den eigenen Vermögen verwahrt.
Hinweise zum Risiko
Angelegt wird vorzugsweise in Anleihe-ETFs und teilweise in Aktien. Bei diesem Sparkonto wird entsprechend in konservative Werte investiert (mehr Details zur Zusammensetzung des Portfolios finden Interessierte hier. Indes unterliegt die Entwicklung der Wertpapiere den gewohnten Schwankungen. Auch eine negative Rendite ist möglich.
Wie wird das Ginmon Sparkonto steuerlich behandelt?
An dieser Stelle gibt es keinerlei Besonderheiten. Die Depotbank führt 25 Prozent Abgeltungssteuer und zuzüglich Solidaritätszuschlag (sowie ggf. Kirchensteuer) an die Finanzbehörden ab.
Freistellungsauftrag
Der Anleger kann einen Freistellungsauftrag einreichen. Der jährliche Sparerpauschbetrag beträgt bis zu 1.000 Euro bei Alleinstehenden und 1.602 bei Verheirateten. Wichtig: Die Kursgewinne werden nur beim Verkauf steuerlich geltend gemacht. Insofern kann es wichtig sein, den Freistellungsauftrag in ausreichender Höhe einzurichten. Speziell wenn langfristig "gespart" worden ist, kann der Ertag entsprechend hoch sein, was sich dann auch steuerlich niederschlägt.
Kontoeröffnung
Darstellung und Verständlichkeit des Antrags
Ähnlich wie bei den Anträgen zu klassischen Sparkonten folgen wir einem Link auf dieser Seite zum Anbieter – in diesem Falle Ginmon. Dort starten wir den eigentlichen Antragsprozess und benötigen zunächst eine E-Mail-Adresse sowie ein Passwort. Den AGBs wird automatisch zugestimmt. Die E-Mail-Adresse müssen wir danach bestätigen. Erst dann geht es weiter. Der eigentliche Eröffnungsantrag gliedert sich in vier Schritte. Nach der Ermittlung des Anlagetyps und der Planung einer Geldanlage (bei der Online-Vermögensverwaltung) folgt die Eingabe der persönlichen Daten sowie die Registrierung. Tipp: Kontoverbindung zur Hausbank und Steuer-ID bereithalten.
Fazit: Das System benötigt ein wenig Zeit, lässt sich insgesamt aber zügig abarbeiten.
Einzug der Sparraten möglich?
Wer regelmäßig sparen will, muss beim Sparkonto den Transfer der entsprechenden Beträge selbstständig einrichten.
VideoIdent möglich?
Ja. Für die Identitätsfeststellung gibt es neben dem PostIdent-Verfahren auch ein VideoIdent-System.
Konto-/Depotführung
Die Depotführung erfolgt ausschließlich online.
Die Depoteröffnung bzw. -schließung ist generell kostenfrei. Die Grundgebühr für das Sparkonto beträgt 0,75 Prozent der Anlagesumme (pro Jahr) plus ETF-Kosten von durchschnittlich ca. 0,14 Prozent pro Jahr (wird direkt vom Fondsanbieter aus dem Fondsvermögen entnommen).
Wie lässt sich das Sparkonto kündigen?
Das Sparkonto lässt sich jederzeit schließen. Es entstehen keine Kosten.
Wege der Depotführung (Post, Telefon, Internet)
Eine Depotführung im klassischen Sinn findet nicht statt. Informationen über die Wertentwicklung der Anlage erhält der Anleger online im Kundenbereich.
Zugangsverfahren zum Onlinebanking
Für den Zugang loggt sich der Kunde einfach über seinen Account ein. Über diesen Account lässt sich Geld ein- bzw. auszahlen.
Auch als Angebot für Minderjährige nutzbar?
Prinzipiell ja. Das Sparkonto ist für Minderjährige nutzbar. Benötigt wird zur Eröffnung eines Kinderkontos bei Ginmon die Geburtsurkunde des Kindes. Darüber hinaus müssen alle Erziehungsberechtigten der Eröffnung zustimmen.
Auch als Gemeinschaftssparplan nutzbar?
Hierzu gibt es keine Angabe.
Service
Kontaktmöglichkeiten (Mail, Telefon, Chat)
Ginmon ist unter den üblichen Kontaktmöglichkeiten erreichbar, darunter ein Live-Chat sowie der E-Mail-Service unter service@ginmon.de. Telefonisch steht indes nur die normale Unternehmenskommunikation unter 069/8088 4370 zur Verfügung.
Informationsgehalt des Online-Auftrittes
Die Webseite von Ginmon ist recht übersichtlich gestaltet und enthält prinzipiell alles, was Anleger im ersten Schritt wissen wollen. Indes sind weiterführende Informationen mitunter etwas versteckt und manches Mal mischen sich Marketing und relevante Infos zu sehr. Insgesamt reicht es aber für solide 4,00 von 5,00 Punkten.
Zusammenfassung und redaktionelle Bewertung
Fazit
Das Ginmon Sparkonto ist an sich eine interessante Option - speziell für Einsteiger in Wertpapier-Anlagen. Die Sparkonto-Anlage investiert vorwiegend in Anleihe-ETFs, Aktien und Rohstoff-ETCs, d. h. sie ist vergleichsweise konservativ aufgebaut und zielt auf Sparer, die sich sonst wohl im klassischen Sparbereich umsehen. Verlockend klingt vor allem die erwartbare Rendite von 3,58 Prozent p.a. (nach Kosten), wobei dies keinen Garantiewert darstellt. Die Gebühren liegen mit 0,30 Prozent Servicegebühr + ETF-Kosten (ca. 0,10 Prozent p.a.) im akzeptablen Bereich. Pluspunkte vergeben wir für die Flexibilität des Sparkontos und den Verzicht auf eine Mindestlaufzeit. Die Bemerkung, dass keine Negativzinsen anfallen (bzw. kein Verwahrentgelt), halten wir jedoch für ziemlich unnötig. Es handelt sich dann doch um eine Wertpapier-Anlage, kein Sparbuch.
Weitere Sparpläne im Vergleich
Sie wünschen lieber einen klassischen Sparplan? Dann suchen Sie in unserer Übersicht:
Festgeld als Alternative?
Unser Festgeldvergleich zeigt die besten Zinsen aus mehr als 80 Angeboten.