Der Erfolg der Umweltbank bestätigt das nachhaltige Geschäftsmodell
Soziale und ökologische Banken liegen im Trend - unser kurzes Interview mit Jürgen Koppmann, Abteilungsleiter Marketing der UmweltBank zur anhaltenden Niedrigzinsphase und zu grünen Anlagen
Ökologisch, fair, ethisch, transparent – sind das inzwischen wichtigere Werte als Zinsen?
Jeder Anleger muss individuell entscheiden, auf welche Aspekte er bei einer Geldanlage achtet. Generell gilt dabei, dass die Beachtung ökologischer und sozialer Kriterien nicht gleichzeitig Zinsverzicht bedeuten muss. Im Gegenteil – die UmweltBank orientiert sich bei der Verzinsung ihrer Sparprodukte am marktüblichen Niveau. Darüber hinaus bieten ökologische Aktien und Fonds vergleichbare Renditechancen wie konventionelle Wertpapiere.
In der aktuellen Niedrigzinsphase gewinnen ökologische und soziale Kriterien bei der Geldanlage aber natürlich zusätzlich an Bedeutung. Da das allgemeine Zinsniveau ohnehin gering ist, wollen immer mehr Anleger mit ihrem Geld sinnvolle Projekte und Unternehmen unterstützen.
Wie sieht der typische Kunde der Umweltbank aus?
Die Kundenstruktur ist so vielfältig wie die Produktpalette der UmweltBank. Vom Kleinkind, über Studenten und Berufstätige, bis zu Senioren sind Menschen in allen Lebensphasen vertreten. Die UmweltBank bietet in jeder Lage das passende Produkt - von regelmäßigem Sparen über Wertpapierinvestments und Versicherungen bis zu Immobilienfinanzierungen.
Sie haben vor einiger Zeit den CoCo-Bond 2016/2017 neu angeboten. Worum handelt es sich und wie zufrieden sind Sie mit der Entwicklung?
CoCo-Bonds sind eine spezielle Form von Wandelanleihen, die zum Kernkapital der Bank zählen. Die Nachfrage nach dem CoCo-Bond 2016/2017 der UmweltBank ist weiterhin hoch. Bis Ende März 2017 zeichneten Aktionäre und Kunden über 24 Millionen Euro des grünen Wertpapiers. Damit handelt es sich um die größte Wertpapieremission in der 20-jährigen Geschichte der UmweltBank.
Inwiefern wirkt sich die Niedrigzinsphase auf ihr Geschäft aus und vor welchen Herausforderungen steht die Umweltbank?
Trotz anhaltender Niedrigzinsphase und immer strengerer Regularien für Banken konnten wird das Geschäftsjahr 2016 mit einem sehr guten Ergebnis abschließen. Der anhaltende Erfolg bestätigt das nachhaltige Geschäftsmodell der UmweltBank. Wir profitieren als Direktbank besonders von unserer schlanken Kostenstruktur.
Inwieweit ist mehr Risiko ein gangbarer Weg?
Wir sehen Umweltfonds und grüne Aktien grundsätzlich als sinnvolle Portfoliobeimischung, wenn Anleger langfristig investieren möchten. Im Vergleich zu sicheren Sparprodukten bieten nachhaltige Wertpapiere bei höheren Risiken höhere Ertragschancen. Übrigens: Die Aktie der UmweltBank ist die einzige grüne Bankaktie Deutschlands.
Nachhaltiges Crowdinvesting oder ethisch-faire RoboAdvisor – Geschäftsmodelle für die Zukunft? Wie verändert die Digitalisierung Ihr Geschäftsmodell?
Aus Erfahrung können wir sagen, dass viele Kunden der UmweltBank den persönlichen Kontakt am Telefon und die individuelle Betreuung durch unsere Mitarbeiter sehr schätzen. Wir beobachten die Entwicklungen genau, sehen jedoch nicht bei jedem neuen Trend einen wirklichen Mehrwert für den Kunden.
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Wann kommt das Girokonto der Umweltbank?
Derzeit ist die Einführung eines Girokontos bei der UmweltBank nicht geplant.
Ihre Zinsprognose für 2017?
Leider haben wir keine Glaskugel. Daher ist eine Prognose schwierig. Allerdings erwarten wir in Deutschland im Jahr 2017 keine große Veränderung des allgemeinen Zinsniveaus.
Hintergrund Ökologische und nachhaltige Geldanlagen liegen im Trend. Entsprechend interessant sind grüne Anlagen bei der Umweltbank, die bereits seit 1997 über eine Vollbanklizenz verfügt. Die rein ökologische Bank hat sich dem Umweltschutz und dessen Förderung verpflichtet. Sie setzt sich, laut Satzung, für den „Erhalt unserer natürlichen Lebensgrundlagen, insbesondere für klares Wasser, reine Luft und eine gesunde Umwelt ein“. Erfolgreich. Insgesamt wurden seit Gründung der Umweltbank mehr als 22.000 Umweltprojekte finanziert. Das Kreditvolumen für entsprechende Umweltprojekte umfasste 2016 knapp 2,6 Milliarden Euro.