Tagesgeld Test 2023 – Die besten Zinsen für Neukunden
Testsieger im Langzeitvergleich 2018 bis 2023
Die lange Phase niedriger Zinsen bzw. von Negativzinsen ist vorbei. Stattdessen steigen die Sparzinsen derzeit rasant. Durchschnittlich erzielten Sparer zu Jahresbeginn 0,49 Prozent p. a. auf ein Tagesgeld – Tendenz steigend. Ein Jahr zuvor lag dieser Wert noch bei 0,03 Prozent. Der Zinssatz der Top 5-Angebote kletterte zum Stichtag 1. Januar 2023 auf 1,91 Prozent. Rückblickend findet sich erst 2013 eine höhere Durchschnittsverzinsung der besten Anbieter. Kurzum: Die Zinswende ist da und die Zinsen werden wohl noch eine Weile anziehen. Letzteres bedeutet allerdings, dass es einen Haken gibt. Die Verbraucherpreise in Deutschland erhöhten sich 2022 im Jahresdurchschnitt auf 7,9 Prozent. Finanzexperten rechnen zwar für 2023 mit einer niedrigeren Inflationsrate, aber von den Idealwerten rund um 2,00 Prozent bleiben wir weit entfernt. Für Sparer heißt es deshalb: Positive Realrenditen sind nicht drin. Dafür dürfte die Europäische Zentralbank (EZB) noch ein paar Mal an der Zinsschraube drehen (müssen).
Da Tagesgeldkonten in der Regel kostenfrei sind, kann der Nutzer natürlich jederzeit zu einem besseren Angebot mit höherer Verzinsung wechseln und damit optimale Ergebnisse erzielen. In Fachkreisen wird dies Zinshopping genannt. Wer aber den Aufwand scheut und lieber stabile Zinsen erhalten will, für den lohnt sich gegebenenfalls ein Blick in den jährlichen Langzeittest für Tagesgelder. 2023 erhebt Tagesgeldvergleich.net zum 11. Mal die Zinsen der verschiedenen Banken – rückwirkend für 1, 3 und 5 Jahre.
Wie gewohnt, wird die Entwicklung der Tagesgeldzinsen für Neukunden betrachtet.
Testverfahren
Für den Tagesgeld-Test 2023 betrachtete die Redaktion von Tagesgeldvergleich.net die durchschnittlichen Tagesgeldzinsen für Neukunden für die Zeiträume von einem Jahr (01.01.2022 bis 01.01.2023), drei Jahre (01.01.2020 bis 01.01.2023) und für fünf Jahre (01.01.2018 bis 01.01.2023). Wie immer wurden die Neukundenzinsen für Einlagen von 5.000 und 50.000 Euro erhoben. Als Basis dienten die Daten der monatlichen Zinsstatistiken von Tagesgeldvergleich.net.
Im Hinblick auf die Ergebnisse gilt: Die Tagesgelder müssen zum Stichtag 1. Januar 2023 entweder abschließbar oder zumindest im Preisaushang der entsprechenden Banken geführt werden. Darüber hinaus bedarf es einer Mindestanzahl von Tagen, in welchen das Tagesgeld bei Tagesgeldvergleich.net gelistet wurde. Der Mindestwert liegt bei 80 Prozent (min. 292 von 365 Tagen) eines Jahres. Dies ist notwendig, da diverse Banken, speziell aus dem EU-Ausland, ihr Tagesgeld bzw. Flexgeld24 nicht durchgängig anbieten. Außerdem hatten einige Institute ihr Tagesgeld zwischenzeitlich aus dem Angebot gestrichen und erst mit der Zinswende Ende 2022 wieder aktiviert. Die Art der Berechnung ist daher ein Zugeständnis an jene Anbieter.
Insgesamt listete Tagesgeldvergleich.net zum Stichtag 1. Januar 2023 die Zinsen von 83 Angeboten. Sämtliche Voraussetzungen erfüllten abschließend 73 Angebote im Bereich ein Jahr, für drei Jahre 65 Angebote und für fünf Jahre 58 Angebote.
Generell setzt Tagesgeldvergleich.net voraus, dass jedes Tagesgeld mindestens eine gesetzliche Einlagensicherung eines europäischen Staates besitzt (bis 100.000 Euro pro Kunde). Diverse Banken verfügen darüber hinaus über eine erweiterte (freiwillige) Einlagensicherung. Die Auswertung erfolgt entsprechend in den zwei Varianten.
Zusätzlich zum Durchschnittszins erhebt Tagesgeldvergleich.net die Platzierungen der verschiedenen Anbieter in den genannten Zeitfenstern und vergibt dafür Punkte. Für Platz 1 bis 3 erhalten die Banken 5, 3 oder 1 Punkt(e). In der Gesamtwertung werden die Anbieter mit den meisten Punkten ausgezeichnet.
Auch 2023 vergibt Tagesgeldvergleich.net einen Preis an den Anbieter der besten nachhaltigen Anlage. In dieser Kategorie vergleichen wir die durchschnittlichen Zinsen von Banken mit ökologischen, ethischen oder allgemein nachhaltigen Ansätzen.
Aspekte wie Service, Erreichbarkeit und sonstige Dienstleistungen spielen bei diesem Test keine Rolle.
Tagesgeld-Testsieger im Zeitraum 01.01.2022 bis 01.01.2023
Kategorie: Tagesgeld 1 Jahr – Gesamt
Sicherlich sind die Zinssätze, die alle Anbieter im Testfeld im Zeitraum 1. Januar 2022 bis 1. Januar 2023 erzielten, noch verhältnismäßig übersichtlich. Das liegt allerdings daran, dass die Zinswende erst im letzten Quartal des vergangenen Jahres in Fahrt kam. Die 1,00-Prozent-Hürde blieb insofern ein nicht zu überwindendes Hindernis. 2023 dürfte das anders aussehen. Bleiben wir indes in der Gegenwart: Den besten bzw. höchsten Durchschnittszins im genannten Zeitfenster erzielte die Bigbank aus Estland. Jene gewährte Sparern im Schnitt 0,66 Prozent Zinsen. Dahinter rangiert die FCM Bank (Malta) mit 0,52 Prozent p. a. direkt vor der Renault Bank direkt (Frankreich; Ø 0,47 Prozent p. a.). Wie in den Vorjahren hatten es deutsche Institute eher schwer, sich weiter vorne anzusiedeln. Erst auf einem geteilten 7. Platz kommt mit der Bank11 aus Neuss der erste Vertreter aus Deutschland.
Im Vorjahr landete die Bigbank noch auf dem 3. Rang und vergab durchschnittlich lediglich 0,35 Prozent Zinsen. Durchgereicht nach hinten wurde der Testsieger des vergangenen Jahres, die Bank of Scotland (2022: 0,40 Prozent Neukundenzinsen). 2023 reichte es nur für 0,11 Prozent im Schnitt, was Platz 29 bedeutete. Die Openbank, 2022 auf dem 2. Platz angesiedelt, rutschte mit 0,37 Prozent auf den 9. Rang ab. Bemerkenswert: Dieser Zinssatz ist sogar einen Basispunkt höher angesiedelt als im Vorjahr.
Insgesamt 13 der 73 Banken im Testfeld teilen sich den letzten Platz, der mit einer 0,00-Prozent-Verzinsung einhergeht. Mitunter waren die Tagesgelder nicht einmal mehr auf den Online-Portalen der Banken abrufbar und selbst jetzt sind hier bisweilen keine Zinsen erzielbar.
Der Blick auf das Testfeld: 73 von 83 Banken erreichten eine ausreichende Anzahl von Tagen und damit die Aufnahme in das Gesamtergebnis. Unterm Strich ist dies nur eine Bank weniger als im Jahr 2022 (74), wobei die Zahl der insgesamt erfassten Institute mit Tagesgeldangebot etwas zurückging. Die im Vorjahr nicht zu überwindende 0,50-Prozent-Grenze schafften 2023 immerhin zwei Banken.
Alle Anbieter in der Kategorie Tagesgeld 1 Jahr – Gesamt im Überblick:
Testsieger: Zinsen im Vergleich - 1 Jahr
Mehr Infos: Detailanalyse der Testsieger im 1-Jahres-Vergleich 2023
Kategorie: Tagesgeld 1 Jahr – mit erweiterter Einlagensicherung
Wer mehr als 100.000 Euro auf einem Tagesgeldkonto anlegen will, sollte auf eine erweiterte Einlagensicherung achten. Jene sichert das angelegte Geld (auf freiwilliger Basis) oft in Millionenhöhe ab. Am bekanntesten dürfte z. B. die Absicherung über die Mitgliedschaft einer Bank im Einlagensicherungsfonds des Bundesverbands deutscher Banken e. V. sein. Der Schutz umfasst hier 15 Prozent des jeweiligen Eigenkapitals der entsprechenden Bank. Wie erwähnt: Das ist keine Garantie, sondern eher ein Versprechen.
Darüber hinaus verfügen nur wenige Banken über eine solche erweiterten Einlagensicherung. In unserem Zeitfenster vom 1. Januar 2022 bis 1. Januar 2022 gibt es mit der Bank11 immerhin einen Vertreter, der über diesen freiwilligen Zusatzschutz verfügt. Durchschnittlich gewährte das Institut aus Neuss 0,42 Prozent Zinsen. Auf dem 2. Rang in dieser Kategorie landet 2023 die ING, deren Extra Konto mit 0,26 Prozent verzinst wurde. Der 3. Platz geht an die 1822direkt (Ø 0,26 Prozent). In der normalen Übersicht finden sich diese Banken auf den Rängen 17. und 18. wieder. Hinweis: Anbieter, die ihre Gelder über die Sicherungseinrichtung der deutschen Lebensversicherer absichern, haben wir nicht in diesen Vergleich aufgenommen.
Auch in unserem aktuellen Test sind am Ende des Feldes zahlreiche Sparkassen und Volks- und Raiffeisenbanken gelandet. Hier sind die Zinsen leider bis dato nicht oder kaum gestiegen.
Top-3-Anbieter in der Kategorie Tagesgeld 1 Jahr – mit erweiterter Einlagensicherung im Überblick:
Platz | Anbieter | 5.000 Euro Einlage | 50.000 Euro Einlage | Durch |
---|---|---|---|---|
Stand: 02/2023 | ||||
1. | 0,42% | 0,42% | 0,42% | |
2. | 0,27% | 0,27% | 0,27% | |
3. | 0,26% | 026% | 0,26% |
Kategorie: Tagesgeld 1 Jahr – mit gesetzlicher Einlagensicherung
Im Test wird eine gesetzliche Einlagensicherung als Mindeststandard vorausgesetzt, d. h. die Einlagen von Privatkunden sind bis zu einer Höhe von 100.000 Euro pro Kunde zu 100 Prozent abgesichert. Entsprechende Sicherheiten werden immer über das im entsprechenden Staat geltende Einlagensicherungssystem gewährleistet. Insofern sind bei unseren Testkandidaten nicht zwangsweise deutsche Einlagensicherungen vorhanden, sondern auch Absicherungen aus Nord-, Ost- und Südeuropa. Wir empfehlen, vor dem Abschluss eines Tagesgelds, diesem Aspekt eine gewisse Aufmerksamkeit zu widmen und generell nicht mehr als 100.000 Euro auf einem Konto zu parken. Die Einlagensicherung ist zwar EU-weit harmonisiert, aber nicht jeder will sein Geld im Ausland anlegen.
In unserem Test prämieren wir drei Anbieter, die im genannten Zeitraum die besten Durchschnittszinsen besitzen und der gesetzlichen Einlagensicherung unterliegen.
Im Zeitfenster 1. Januar 2022 bis 1. Januar 2023 gibt es erneut keinen Unterschied zwischen dem Gesamtergebnis und dem Resultat dieser Kategorie. Dies liegt daran, dass Mindestanlagen oder Zinsstaffeln im vergangenen Jahr keine Rolle spielten. Kurzum: Der 1. Platz geht an die Bigbank (Ø 0,66 Prozent) vor der FCM Bank (Ø 0,52 Prozent) und der Renault Bank direkt (Ø 0,47 Prozent). Vor Sieger-Trio aus dem Jahr 2022 ist demnach nur noch das estnische Institut übriggeblieben.
Top-3-Anbieter in der Kategorie Tagesgeld 1 Jahr – mit gesetzlicher Einlagensicherung im Überblick:
Platz | Anbieter | 5.000 Euro Einlage | 50.000 Euro Einlage | Durch |
---|---|---|---|---|
Stand: 02/2023 | ||||
1. | 0,66% | 0,66% | 0,66% | |
2. | 0,52% | 0,52% | 0,52% | |
3. | 0,47% | 0,47% | 0,47% |
Testsieger im Zeitraum 01.01.2020 bis 01.01.2023
Kategorie: Tagesgeld 3 Jahre – Gesamt
Tiefststand erreicht: Mit lediglich 0,39 Prozent Zinsen p. a. im Durchschnitt landete die Openbank 2023 auf dem 1. Platz in der 3-Jahreswertung. In den Vorjahren waren hier 0,50 Prozent (2022) bzw. 0,59 Prozent (2021) notwendig. Die gute Nachricht: Mittlerweile steigen die Zinssätze beim Tagesgeld wieder, sodass die künftigen Sieger wohl ein paar Prozentpunkte mehr mitbringen müssen. Auf dem 2. Platz verblieb auch in diesem Jahr die Renault Bank direkt, die im Schnitt 0,37 Punkte erreichte. Den gleichen Zinssatz weist der Vorjahres-Testsieger, die Advanzia Bank aus Luxemburg auf. Damit wird der 2. Rang 2023 zweimal vergeben. Auf dem 3. Platz gibt es ebenfalls keine Änderung zum Vorjahr, d. h. die schwedischen TF Bank AB schafft den Bronze-Rang (Ø 0,36 Prozent). Knapp an den Top 3 vorbei schrammt die Alte Leipziger.
Insgesamt erfüllten 64 Banken landeten 2023 wieder bei 0,00 Prozent Zinsen, was exakt dem Wert des Vorjahres entspricht.
Einige Anbieter boten im Zeitraum 1. Januar 2020 bis 1. Januar 2023 auch höhere Durchschnittszinsen, scheiterten jedoch an der Mindestzahl an Tagen im Vergleich von Tagesgeldvergleich.net (80 Prozent von 1.097 Tagen).
Alle Anbieter in der Kategorie Tagesgeld 3 Jahre – Gesamt im Überblick:
Testsieger: Zinsen im Vergleich - 3 Jahre
Mehr Infos: Detailanalyse der Testsieger im 3-Jahres-Vergleich
Kategorie: Tagesgeld 3 Jahre – mit erweiterter Einlagensicherung
Um sich solide Sparzinsen in den letzten drei Jahren zu sichern, blieb Sparern fast nichts anderes übrig, als im EU-Ausland nach einem Tagesgeld Ausschau zu halten. Nachteil: Eine erweiterte Einlagensicherung gibt es bei den entsprechenden Instituten in Europa nicht. Einlagen sind lediglich bis 100.000 Euro über die gesetzliche Einlagensicherung geschützt. Wird die erweiterte Variante indes vorausgesetzt, wie in unserem Test, dann sanken die durchschnittlichen Zinsen auf ein eher übersichtliches Maß zusammen. Mit etwas Schwung aus dem 4. Quartal 2022 puschte sich die Bank11 aus Neuss auf den 7. Rang der Gesamtwertung (Ø 0,27 Prozent) und den 1. Platz aller Anbieter mit erweiterter Einlagensicherung. Damit wiederholt das Institut seine Platzierung aus dem Vorjahr. Auf dem 2. Rang folgt die Akbank AG (Ø 0,17 Prozent), die damit auf die Silber-Platzierung abrutscht. 2022 gab es noch eine Doppelspitze. Mit 0,16 Prozent p. a. im Schnitt reicht es für die Oyak Anker Bank zu Bronze. Raus aus den Top 3 ist die ICICI Bank (2022: 3. Platz mit 0,13 Prozent), die 2023 den Cut (878 von 1.097 Tagen im Vergleich) nicht schaffte.
Top 3-Anbieter in der Kategorie Tagesgeld 3 Jahre – mit erweiterter Einlagensicherung im Überblick:
Platz | Anbieter | 5.000 Euro Einlage | 50.000 Euro Einlage | Durch |
---|---|---|---|---|
1. | 0,27% | 0,27% | 0,27% | |
2. | 0,17% | 0,17% | 0,17% | |
3. | 0,13% | 0,13% | 0,13% | |
Stand: 02/2023 |
Kategorie: Tagesgeld 3 Jahre – mit gesetzlicher Einlagensicherung
In der Kategorie der 3-Jahreswertung mit gesetzlicher Einlagensicherung deckt sich das Ergebnis mit der Gesamtwertung, d. h. die spanische Openbank (eine Tochter der Santander) sichert sich mit durchschnittlich 0,39 Prozent p. a. den 1. Platz. Dahinter reihen sich die französische Renault Bank direkt (Ø 0,37 Prozent) und die luxemburgische Advanzia Bank (Ø 0,37 Prozent) auf dem 2. Platz sowie die schwedische TF Bank AB (Ø 0,36 Prozent) auf dem Bronze-Rang ein. Wie in den Vorjahren sind damit verschiedene Banken aus ganz Europa in der Spitze vertreten. In den Top 10 tummeln sich zudem u. a. noch Institute aus Malta, den Niederladen, Rumänien, Österreich und Norwegen.
Top 3-Anbieter in der Kategorie Tagesgeld 3 Jahre – mit gesetzlicher Einlagensicherung im Überblick:
Platz | Anbieter | 5.000 Euro Einlage | 50.000 Euro Einlage | Durch |
---|---|---|---|---|
1. | 0,39% | 0,39% | 0,39% | |
2. | 0,37% | 0,37% | 0,37% | |
2. | 0,37% | 0,37% | 0,37% | |
3. | 0,36% | 0,36% | 0,36% | |
Stand: 02/2023 |
Testsieger im Zeitraum 01.01.2018 bis 01.01.2023
Kategorie: Tagesgeld 5 Jahre – Gesamt
Langfristig stabile Zinsen – wer wünscht sich das nicht? In den vergangenen fünf Jahren waren die durchschnittlichen Sparzinsen für Tagesgelder aber extrem niedrig bis kaum erwähnenswert. Mit 0,54 Prozent im Durchschnitt setzte sich die Advanzia Bank aus Luxemburg wieder einmal auf den 1. Platz. Schon im Vorjahr konnte das Institut in dieser Kategorie den Gesamtsieg erzielen (2022: Ø 0,59 Prozent). Übrigens: Die Advanzia Bank übersprang als einzige Bank die Hürde von 0,50 Prozent – Minusrekord. Unverändert geht auch der 2. Platz erneut an die Renault Bank direkt (Ø 0,47 Prozent). Etwas aufwärts kletterte hingegen die ING, deren Extra Konto im Zeitraum 1. Januar 2018 bis 1. Januar 2023 durchschnittlich 0,46 Prozent Zinsen brachte. Die ING muss sich den 3. Platz jedoch teilen: Die schwedische TF Bank AB gewährte nämlich den gleichen Zinssatz. Einen Rang abwärts fiel die Multitude Bank (ehemals Ferratum Bank), die eine Verzinsung von 0,41 Prozent im Schnitt aufbot.
Positiv dürfte an dieser Übersicht die Erkenntnis sein, dass es ab 2023 wieder deutlich mehr Zinsen gibt, sodass auch die langfristig stabilen Anbieter wieder höhere Werte präsentieren dürften. Das Tal der Niedrigzinsen ist durchschritten.
Abschließend die blanken Zahlen des 5-Jahres-Tests: 58 Anbieter schafften eine ausreichende Anzahl von Tagen im Test und nur noch sechs Banken rangieren bei 0,00 Prozent – wie üblich vorwiegend Volks- und Raiffeisenbanken, Sparkassen und ethische Banken.
Alle Anbieter in der Kategorie Tagesgeld 5 Jahre – Gesamt im Überblick:
Testsieger: Zinsen im Vergleich - 5 Jahre
Mehr Infos: Detailanalyse der Testsieger im 5-Jahres-Vergleich
Kategorie: Tagesgeld 5 Jahre – mit erweiterter Einlagensicherung
Langfristig werden gegebenenfalls höhere Beträge angelegt, weshalb vielen Sparern ein entsprechende Einlagensicherung wichtig ist – mitunter über die gesetzlich vorgesehen 100.000 Euro hinaus. Indes fanden sich erweiterte Einlagensicherungen bei Testsiegern der vergangenen Jahre eher selten. 2023 haben wir unter den Top 3 die ING, deren Kunden von einer solchen Absicherung profitieren. Insofern belegt das Institut mit durchschnittlich 0,46 Prozent den 1. Platz aller Tagesgeld-Anbieter in der 5 Jahres-Wertung mit erweiterter Einlagensicherung. Der 2. Platz geht an die Akbank, den Sieger aus dem Vorjahr. Im Schnitt gibt es hier 0,27 Prozent. Das Feld beschließt, wie im Jahr 2022, die Bank11 (Ø 0,26 Prozent Zinsen). Mehrere Plätze abwärts und raus aus dem Top-Trio 2023 ist die Oyak Anker Bank, die in den letzten fünf Jahren lediglich 0,20 Prozent p. a. im Durchschnitt anbot. Am Ende des Feldes findet sich u. a. die Frankfurter Sparkasse, die keine Verzinsung mehr für das CashPlus-Angebot gewährt und es seit Jahren nur noch im Preisaushang listet.
Top 3-Anbieter in der Kategorie Tagesgeld 5 Jahre – mit erweiterter Einlagensicherung im Überblick:
Platz | Anbieter | 5.000 Euro Einlage | 50.000 Euro Einlage | Durch |
---|---|---|---|---|
1. | 0,46% | 0,46% | 0,46% | |
2. | 0,27% | 0,27% | 0,27% | |
3. | 0,26% | 0,26% | 0,26% | |
Stand: 02/2023 |
Kategorie: Tagesgeld 5 Jahre – mit gesetzlicher Einlagensicherung
Bei den besten Anbietern mit gesetzlicher Einlagensicherung ändert sich an der Spitze wenig zum Vorjahr: Der 1. Platz bleibt bei der Advanzia Bank. Die Luxemburger vergaben durchschnittlich 0,54 Prozent p. a. über die letzten fünf Jahre hinweg. Insgesamt ein paar Prozentpunkte weniger als 2022. Damals lag der Wert noch bei 0,59 Prozent. Auf dem 2. Platz landet die Renault Bank direkt, die im Schnitt 0,47 Prozent gewährte. Im vergangenen Jahr lag das französische Institut noch knapp vor der Ferratum Bank bzw. jetzt der Multitude Bank. Jene rutschte auf den 4. Rang. Bronze geht 2023 stattdessen an die schwedische TF Bank AB mit 0,46 Prozent pro Jahr. Den 5. Platz behält die FIMBank (Ø 0,39 Prozent).
Anbieter in der Kategorie Tagesgeld 5 Jahre – mit gesetzlicher Einlagensicherung im Überblick:
Platz | Anbieter | 5.000 Euro Einlage | 50.000 Euro Einlage | Durch |
---|---|---|---|---|
1. | 0,54% | 0,54% | 0,54% | |
2. | 0,47% | 0,47% | 0,47% | |
3. | 0,46% | 0,46% | 0,46% | |
Stand: 02/2023 |
Platzierungen im Tagesgeldvergleich
Jährlich vergeben wir zusätzlich die Auszeichnungen für stabile Platzierungen unter den Top-3, d. h. es werden die 1-, 3- und 5-jährigen Zeitfenster in Hinsicht auf die Plätze 1 bis 3 ausgewertet. Hinweis: Die Erhebung erfolgt auf Basis der täglichen Zinssätze. Insofern ist es potenziell möglich, dass mehrere Banken gleichzeitig einen Platz belegen.
Für den 1. Platz vergibt Tagesgeldvergleich.net jeweils 5 Punkte (pro Tag), für den 2. Platz 3 Punkte und für den 3. Platz einen Punkt. Die Punkte werden abschließend addiert und die Punktsieger ausgezeichnet.
Die meisten Punkte erhielt im 5-jährigen Zeitraum die Advanzia Bank, die mit 3141 Punkte ausgezeichnet wurde. Im 3-jährigen Zeitfenster siegte die Bigbank (2.850 Punkte) und auch in der 1-Jahres-Wertung ging der Testsieg mit 1.230 Zählern nach Estland. In den letzten beiden Wertungen rutschte die Advanzia Bank auf den 6. bzw. 5. Platz. Ganz raus aus der 1-jährigen Wertung ist die Bank of Scotland, die im Jahr 2022 noch den 1. Platz erreichte.
Tagesgeldangebote – Platzierungen 01.01.2018 bis 01.01.2023 (5 Jahre)
Tagesgeldangebote – Platzierungen 01.01.2020 bis 01.01.2023 (3 Jahre)
Tagesgeldangebote – Platzierungen 01.01.2022 bis 01.01.2023 (1 Jahr)
Entwicklung der Tagesgeld-Zinsen 01.01.2018 bis 01.01.2023
Zur Einbindung auf Ihrer Website nutzen Sie bitte den folgenden Code
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Der Sinkflug ist beendet und geht Ende 2022 in eine steile Anstiegsphase über – so knapp lässt sich die Zinsentwicklung der vergangenen fünf Jahre zusammenfassen. Als Reaktion auf die enorm gestiegenen Verbraucherpreise bzw. die Inflation in der Eurozone erhöhte die Europäische Zentralbank (EZB) ab Herbst 2022 deutlich den Leitzins und auch der Einlagenzins wechselte wieder in positive Gefilde. Entsprechend bieten die Banken (speziell Privatbanken) wieder solide Zinssätze an. Zum Jahresende 2022 lag der durchschnittliche Zins der Top 5-Anbieter knapp unter der 2,00-Prozent-Grenze und der Top-Zins bei 2,10 Prozent. Insgesamt verzeichnete Tagesgeldvergleich.net einen Durchschnittszins aller 100 Anbieter im Tagesgeldindex von 0,49 bzw. 0,51 Prozent p. a. (je nach Einlagenhöhe; erfasst werden monatlich die Neukundenzinsen für 5.000 und 50.000 Euro). Rückblickend lag der Tiefpunkt der Tagesgeldzinsen zwischen November 2021 und Juni 2022. In diesem Zeitfenster gab es im Schnitt nur noch 0,03 Prozent Zinsen und die Spitze dümpelte deutlich unter 0,50 Prozent herum. Für 2023 sind indes weitere Zinsanstiege zu erwarten, da die Inflation sich weiter auf hohem Niveau bewegt. Für den Sommer prognostiziert unter anderem das IFO-Institut einen Leitzins von 4,00 Prozent.
Fazit Tagesgeld-Test 2023
Ade Strafzinsen, auf Wiedersehen Nullzins-Phasen. Da wäre sie also, die lang ersehnte Zinswende. Der durchschnittliche Tagesgeldzins lag zum Jahresende 2022 bei 0,49 Prozent und klettert im neuen Jahr weiter nach oben. Die Top 5 Zinsen haben die 2,00 Prozent-Marke mittlerweile hinter sich gelassen. Bemerkenswert: In den vergangenen Jahren lag dieser Wert mitunter bei 0,23 Prozent, wenn nur die Anbieter in unserem Testfeld herangezogen werden. Es gibt indes einen Haken an diesen Sparzinsen: Eine positive Realrendite ist damit nicht drin. Die Krise in der Ukraine und die Verwerfungen auf den Märkten nach den Corona-Jahren sorgen für eine hohe Inflationsrate, die sich nur schwer wieder einfangen lässt – und die Mittel der Europäischen Zentralbank (EZB) sind begrenzt. Erwartet wird, dass die Leitzinsen bis weit hinein ins Jahr 2023 weiter angehoben werden müssen.
Wenden wir den Blick weg von der Inflationsrate, so dürfen sich dürften sich Sparer 2023 immerhin auf noch bessere Sparzinsen freuen. Dazu muss der Kunde sogar nicht mehr in den Süden oder Osten Europas abwandern, sondern auch deutsche Institute gewähren solide Zinssätze. Mit Anbietern wie Trade Republic oder Scalable Capital gibt es außerdem ein paar besondere Kandidaten, die frischen Wind in den Markt bringen.
Unser Langzeit-Test zeigt in diesem Jahr nur bedingt die Auswirkungen der Zinswende. Dafür startete jene zu spät im vergangenen Jahr 2022. Nichtsdestotrotz kristallisieren sich ein paar Klassiker als immer wieder gute Optionen heraus. Ganz vorne dabei: Die Bigbank aus Estland, die durchschnittlich 0,66 Prozent im Zeitraum 1. Januar 2022 bis 1. Januar 2023 gewährte. Auch aktuell gibt es für Neukunden 2,00 Prozent Zinsen und einen durchaus attraktiven Bestandskundenzins von 1,50 Prozent. Pluspunkte in der Langzeitbetrachtung hat auch das Angebot der Renault Bank direkt (im Schnitt 0,47 Prozent), da jene über alle Testzeiträume hinweg immer in den Top 3 landete. Abschließend können wir auch die Advanzia Bank aus Luxemburg empfehlen, die den Testsieg in der 5-Jahreswertung mit 0,54 Prozent abräumt. Momentan sind Kunden mit 2,00 Prozent bei der Advanzia Bank dabei.
Etwas verdrängt wurden indes die Angebote von Zinsbrokern wie Weltsparen. Zwar finden sich weiter vier unter den Top 10 des letzten Jahres, aber schon wenige Wochen haben gereicht, um diese Tagesgelder nach hinten durchzureichen. Den höchsten Durchschnittszins hatte die BlueOrange Bank mit 0,44 Prozent in der 1-Jahres-Wertung. Das reichte für den geteilten 5. Platz.
Tipp
Wir empfehlen auch 2023 zwei bis drei Monatseinkommen auf einem Tagesgeldkonto zu parken - z. B. für die Begleichung kurzfristiger Rechnungen oder notwendige Anschaffungen. Da sich mit den niedrigen Zinsen kaum eine positive Realrendite erzielen lässt, gewinnen die Aspekte der Flexibilität (jederzeit verfügbar) und der Sicherheit an Wert. Für ggf. freies Kapital darüber hinaus empfehlen sich Anlagen mit besseren Renditechancen. Vom Festgeld über Aktien-, ETF- oder Fonds-Sparpläne bis hin zu Crowdinvesting in Immobilien.
Pressekontakt:
Mario Hess
Leiter Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Franke-media.net
E-Mail: mario.hess@franke-media.net
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Fax: 0341/ 24 39 95 09